Das Sinfonieorchester der HMT
„Ich erlebe bei den jungen Menschen eine große Lust sich im Orchester auszuprobieren“ (Matthias Foremny)
Das Hochschulsinfonieorchester (HSO) der HMT Leipzig präsentiert regelmäßig mit herausragenden Konzerten und Opernproduktionen die hohe Qualität der Hochschulausbildung. Das HSO beruft sich dabei auf eine lange Tradition, die Leipzig mit seinem Gewandhausorchester als internationale Orchesterstadt ausweist und gastiert einmal im Jahr im Gewandhaus.
Seit 2014 ist Matthias Foremny (Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters und ständiger Gastdirigent der Leipziger Oper) Leiter des HSO.
Das Spiel im Hochschulsinfonieorchester ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung in den künstlerischen Studiengängen mit Orchesterinstrumenten. Auch angehende Solisten und Dirigenten erhalten hier regelmäßig die Möglichkeit aufzutreten. Eine große stilistische Bandbreite, Uraufführungen und Werke der Neuen Musik, Solokonzerte sowie Opernproduktionen zeigen die Vielseitigkeit, der im HSO Leipzig geleisteten Orchesterarbeit.
Seit 2016 werden herausragende Konzerte des HSO durch das Lable Genuin classics dokumentiert und veröffentlich.
Geschichte des Orchesters
Es war durchaus kein Zufall, dass die Eröffnung des Leipziger Konservatoriums am 2. April 1843 mit dem hundertjährigen Jubiläum der Gewandhaus-Abonnementkonzerte zusammenfiel. Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy hatte sich schon seit seinem Amtsantritt mit dem Gedanken an ein Konservatorium beschäftigt. Der Unterricht in den Orchesterinstrumenten sollte von „Musikern des Gewandhausorchesters unter Aufsicht des Direktoriums gegen ein besonderes, billiges Honorar erteilt“ und „befähigte Schüler sollten zur Teilnahme bei Aufführungen der Gewandhauskonzerte und von Kirchenmusiken veranlaßt werden“, um einen idealen Nachwuchs zu schaffen. So hieß es im Prospekt, der 1843 erschien. Die künstlerische Oberleitung übernahm Mendelssohn, neben ihm wirkten als erste Lehrer Robert Schumann, Konzertmeister Ferdinand David und Thomaskantor Moritz Hauptmann. Die Wurzeln des Hochschulsinfonieorchesters gehen auf die Einrichtung einer „Orchesterschule“ im Jahr 1881 zurück, in deren Zusammenhang auch der Unterricht in den Orchesterinstrumenten erheblich erweitert wurde. Von 1883 bis 1892 leitete der Geiger Adolf Brodsky das Konservatoriumsorchester, danach der Dirigent Hans Sitt. Ab 1934 oblag die Dirigierausbildung Gewandhauskapellmeister Hermann Abendroth. Ab 1951 stand Konzertmeister Gerhard Bosse der Orchesterabteilung vor.
Auch in neuerer Zeit ist das Amt des HSO-Chefs mit einer Lehrverpflichtung im Fach Dirigieren verknüpft. Von 1992 bis 1998 übernahm der Dirigent Volker Rohde das HSO und nach einer Zeit mit Gastdirigenten ab 2001 Christian Kluttig. Nach Interimslösungen mit den Dirigenten Fred Buttkewitz und Michael Köhler leitete von 2007 bis zum Ende des Sommersemesters 2013 Dirigierprofessor Ulrich Windfuhr das Ensemble. Im Studienjahr 2013/14 wurde die Leitung des HSO von Gastdirigenten übernommen. Seit dem Wintersemester 2014/15 ist Dirigierprofessor Matthias Foremny neuer Leiter des HSO.
„Mendelssohns Idee hat sich über 150 Jahre bewährt“, sagte Kurt Masur einmal. „Und wenn heute irgendwo in der Welt vom unverwechselbaren Klang des Gewandhausorchesters geschrieben oder gesprochen wird, dann ist als eine der tragenden Säulen auf die Bildung der ,Orchesterschule‘ zu verweisen. Aus ihr geht bis auf den heutigen Tag unter der Mitwirkung der besten Musiker des Gewandhausorchesters der weitaus größte Teil unseres Nachwuchses hervor.“