Die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig strebt diese Ziele in der Ausbildung der Studierenden an und setzt mit der Kammermusik einen wichtigen Schwerpunkt.
Über die einzelnen Fachbereiche hinaus formieren sich die Ensembles, erlernen Probentechniken und erarbeiten sich Repertoire. Das regelmäßige gemeinsame Musizieren mit den Dozenten setzt besondere Akzente. So werden musikalische als auch kommunikative Werte vermittelt, die zur Prägung einer künstlerischen Persönlichkeit während des Studiums und später zum Gelingen eines erfolgreichen Berufslebens eine entscheidende Rolle spielen.
Kammermusik baut Brücken zwischen Solo- und Orchesterspiel, ist eine unverzichtbare Voraussetzung für das Erlernen pädagogischer Kompetenz, schafft eine Nähe zur Musik und zwischen den Menschen – auf der Bühne und im Publikum – in wunderbarer Art und Weise.
Gefördert durch den „Qualitätspakt Lehre“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sind der Hochschule Mittel zum Auf- und Ausbau der Streicherkammermusik mit dem Fokus Streichquartett zur Verfügung gestellt und ermöglichen dort eine besonders intensive Arbeit in der Breiten- und Spitzenausbildung.
Kammermusik nimmt in der Fachrichtung Alte Musik einen besonderen Stellenwert für die Studierenden aller Hauptfächer ein, da sie das Hauptarbeitsfeld der von uns ausgebildeten Musiker und Musikerinnen im professionellen Leben darstellt.
Dabei bietet die Fachrichtung Kammermusikunterricht von kleinster bis größter, auch orchestraler Besetzung an, je nach den Besetzungsvorstellungen der Komponisten der ausgeführten Werke, die von der Renaissance bis zur Klassik reichen. So werden an der Fachrichtung genauso Renaissanceconsorts gebildet wie regelmäßig Opern-, Kantaten- und andere Großprojekte verwirklicht, jedoch immer unter dem Gesichtspunkt einer kammermusikalischen Herangehensweise.
Kammermusik wird auch in allen Nebenfächern in den Unterricht mit einbezogen, ob bei historischer Improvisation, bei Notationskunde, im Korrepetitionsunterricht oder in den hauptfachspezifischen Kammermusikunterrichten. Die meisten hervorragende Kollegen aus dem In- und Ausland, welche als Dozenten ihre wertvolle Arbeit an der Fachrichtung leisten, unterrichten neben ihrem Hauptfach auch Kammermusik und machen auf diese Weise ihren großen Wissensreichtum und ihre vielfältigen Kompetenzen für alle Studierenden der Fachrichtung zugänglich.
Die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Bach-Archiv Leipzig, dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung in Magdeburg, den Schützhäusern in Bad Köstritz und Weissenfels, den Johann-Friedrich-Fasch-Tagen in Zerbst ermöglicht den Studierenden zudem wichtige Auftrittsmöglichkeiten, wie auch die Verbindungen zu Abteilungen für Alte Musik innerhalb Deutschlands sowie international zu Hochschulen in Lyon, Brüssel, Den Haag, Vicenza, Barcelona, Cosenza, Basel und Festivals im In- und Ausland (wie z.B. dem Bachfest Leipzig und dem Festival "Grandezze & Meraviglie" in Modena/Italien).
Die Kammermusik ist eine wichtige Säule der musikalischen Ausbildung.
Sie fördert die künstlerische und pädagogische Entwicklung und zudem auch wichtige soziale Kompetenzen. Kreativität und Flexibilität werden im Ensemblespiel geschärft. Es eröffnet sich ein riesiges Repertoire und das gemeinsame Musizieren baut Netzwerke für das zukünftige Berufsleben.
Pro Semester findet neben dem Klassenkonzert und zahlreichen anderen kammermusikalischen Auftrittsmöglichkeiten auch ein Konzert der Bläserakademie statt. Dozenten und Studierende musizieren gemeinsam – eine einzigartige Möglichkeit für die musikalische Weiterentwicklung.
Kammermusikensembles von Holzbläsern, Bläserquintette und gemischte Ensembles werden von Frau Prof. Anna Garzuly-Wahlgren betreut.
Kammermusik für Blechbläser unterrichtet Herr Jan Wessely.
Die Bläserkammermusik ist ein fester Bestandteil des Bachelor-Studiums und wird auch im Studiengang Master Kammermusik und Meisterklasse Kammermusik angeboten (für Ensembles ab Trio).
Die Aufnahmebedingungen können im Bereich "Bewerber" abgerufen werden.
Die Bedeutung einer kammermusikalischen Aktivität ist besonders für Pianisten, die im Rahmen ihres Studiums sehr viel solistisch arbeiten müssen, fundamental: Es geht um Zuhören, Reagieren, Einordnen und, wenn nötig, gruppenrelevantes Führen. Gerade Pianisten können von Streichern, Bläsern oder Sängern wertvolle Anregungen für eine klangschöne Tonerzeugung oder Linienführung erhalten. Diese erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten sind unverzichtbar für jeden ambitionierten und professionell arbeitenden Klavierspieler!
Alle weitergehenden Informationen sind in den Modulordnungen der Studiengänge der Fachrichtung Klavier/Dirigieren bzw. im allgemeinen Modulkanon der HMT einsehbar.
Nähere Auskünfte erteilt gern Prof. Caspar Frantz, Professor für Klavierkammermusik.
Faszinierend ist das Musizieren in kleinen Gruppen für Zuhörer und Mitspieler gleichermaßen. Insbesondere das Streichquartett mit seiner Repertoirefülle und Kombinationsvielfalt mit anderen Instrumenten nimmt eine zentrale Stellung in der Streicherausbildung ein.
Fester Ausbildungsbestandteil Kammermusik
Bereits im Bachelor Studium ist die Kammermusikarbeit ein fester Bestandteil. Darüber hinaus wird ein Studiengang Master Kammermusik und Master Streichquartett sowie ein Meisterklassenstudium Kammermusik angeboten. Der Kammermusikunterricht wird von Prof. Frank Reinecke und Anne-Christin Schwarz betreut und organisiert. Mindestens einmal pro Semester findet eine Kammermusik-Session statt, bei der wichtige Werke der Kammermusik in entspannter Atmosphäre erkundet werden.
Konzerte, interne und externe Vortragsabende, das gemeinsame Musizieren von Lehrenden und Studierenden sowie die Vorbereitung auf renommierte Wettbewerbe runden die intensive Semesterarbeit ab.