Institutsprojekt der Musikpädagogik
Sehen Sie eine witzig-wirbelnde Revue, deren musikalischer Bogen von Oper, Singspiel über Operette bis zum Musical reicht, die das pure Leben rund um das Thema Liebe in seiner schillernden Vielfalt (mitunter auch Einfalt) auf die Bühne bringt. Musikalische Highlights aus drei Jahrhunderten überbieten sich gegenseitig. Sei es singend, darstellend und musizierend – vor, im und neben dem Orchester: An diesem Abend präsentieren Studierende des Instituts für Musikpädagogik ihre Vielseitigkeit. Gezeigt werden die Stücke als szenische Etüden, die sich aufeinander beziehen, deren Handlungsfäden über den Abend hinweg locker miteinander verwoben sind und die für immer neue Überraschungen sorgen.
Eintritt frei, aber mit mit kostenlosen Platzkarten!
Reservierungen nur im Kartenbüro, Grassistraße 8 und unter Tel. 0341/2144-615 (Montag bis Freitag: 13-15 Uhr)
HMT-Kammerchor
Sächsische Bläserphilharmonie
Leitung: Peter Sommerer/Jan Scheerer
Richard Wagner (1813-1883):
Vorspiel, Karfreitagszauber und Schlussszene „Erlösung dem Erlöser“ aus dem 3. Akt der Oper „Parsifal“
Anton Bruckner (1824-1896):
Messe Nr. 2 e-Moll (WAB 27)
Zwei Motetten: Christus factus est (WAB 11), Os justi (WAB 30)
Am Vorabend des Bu- und Bettages führen der HMT-Kammerchor und die Sächsische Bläserphilharmonie Werke von Richard Wagner und Anton Bruckner auf.
Die Oper „Parsifal“, die Richard Wagner als „Bühnenweihfestspiel“ bezeichnete und die erst 30 Jahre nach seinem Tod auch außerhalb des Bayreuther Festspielhauses gespielt werden durfte, ist sein letztes musikdramatisches Werk überhaupt. Zum ersten Mal wurde sie rund ein halbes Jahr, bevor Wagner starb, aufgeführt. Der Komponist hatte sich aber schon seit 1845 mit diesem Stoff befasst.
Neben dem Vorspiel und der Schlussszene aus dem 3. Akt erklingt in diesen Konzerten auch der Karfreitagszauber: Gralskönig Titurel ist gestorben. Sein Sohn Amfortas hat den Heiligen Speer im Kampf an den bösen Zauberer Klingsor verloren und dabei eine nicht heilende Wunde erlitten. Parsifal erlöst Amfortas, indem er den Speer zurückbringt und die Wunde damit berührt. Schließlich wird Parsifal durch Gralsritter Gurnemanz, der das Karfreitagswunder preist, zum neuen Gralskönig gesalbt.
Neben seinen Sinfonien ist Anton Bruckner, dessen Geburtstag sich 2024 zum 200. Mal jährt, vor allem für seine geistlichen Werke bekannt.
Schon in jungen Jahren komponierte er mehrere Messen. Diese zog er jedoch alle später zurück und ließ nur drei Messen gelten, die er in den Jahren 1864 (Messe d-Moll), 1866 (Messe e-Moll) und 1868 (Messe f-Moll) fertig stellte.
Seit 1856 war Bruckner ein angesehener Dom- und Stadtpfarrorganist in Linz. Den Auftrag zur Messe e-Moll erhielt er von seinem musikliebenden Dienstherrn Bischof Franz Josef Rudigier. 1862 war der Bau des Neuen Linzer Doms begonnen worden. Die Messe wurde in ihrer ersten Fassung 1869 zum Fest des Heiligen Michael und auch anlässlich der Einweihung der Votivkapelle des Doms unter Bruckners Leitung sehr erfolgreich uraufgeführt. Da es sich um eine Darbietung auf dem Bauplatz im Freien handelte, denn die neue Kapelle war für den Chor zu klein, ist das Werk in ungewöhnlicher Weise mit achtstimmigem gemischten Chor und 15 Bläsern besetzt. Auf Streicher und Orgel wie bei den anderen beiden Messen wird demnach verzichtet. Zur Zeit der Uraufführung lebte Bruckner bereits in Wien, denn seit Herbst 1868 lehrte er als Professor für Harmonielehre, Kontrapunkt und Orgelspiel am dortigen Konservatorium. Er hatte an dieser Messe auch 1876 und 1882 Umarbeitungen vorgenommen, wobei die Fassung von 1882 heute die bekannteste ist. Sie wurde 1885 ebenfalls in Linz uraufgeführt.
In der Messe e-Moll zeigen sich Einflüsse der Vokalpolyphonie von Giovanni Pierluigi da Palestrina (ca. 1525-1594), da Bischof Rudigier ein großer Verehrer des Renaissance-Meisters war. Die Bläserbegleitung zieht sich jedoch nicht durch das ganze Werk, denn im Kyrie, Sanctus und Agnus Dei singt der Chor zu großen Teilen rein a-cappella. Die Verknüpfung des Palestrina-Stils (Doppelchoreffekte, reiche Kontrapunktik) mit Anklängen an Gregorianik sowie die Verwendung von hochromantischer Harmonik und Tonsymbolik (Darstellung eines Erdbebens) machte das Werk schon damals zu einer Besonderheit und wurde von der Presse sehr gelobt. Bruckner selbst bezeichnete diesen Erfolg als „herrlichsten seiner Lebenstage“. Und Leopold Nowak, Herausgeber der Messe in der Bruckner-Gesamtausgabe, schrieb 1959: „Die e-Moll-Messe gehört zu jenen Meisterwerken kirchlicher Kunst, in denen Musik zum Gebet wird.“
Die Motette „Christus factus est pro nobis“ (WAB 11) entstand im Jahr 1884, als Bruckner mit der Uraufführung seiner 7. Sinfonie durch Arthur Nikisch in Leipzig seinen Durchbruch erlebte. Die Motette ist ein Graduale zum Gründonnerstag. Sie kann zu den bedeutendsten A-cappella-Werken des Komponisten gerechnet werden.
Die Motette „Os Justi“ (WAB 30) komponierte Bruckner 1879. Sie basiert auf dem gleichnamigen gregorianischen Choral und auf den Versen der Psalmen 37 und 89. Dieses Werk gibt es auch als Transkription für verschiedene Bläserbesetzungen ohne Chor.
Karten für das Konzert in der HMT zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 3 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr), an der Abendkasse und unter reservix.de
Bibliothek und Archiv der Hochschule für Musik und Theater Leipzig (HMT) haben vor kurzem eine Datenbank zu Personen am Leipziger Konservatorium veröffentlicht. Die Datenbank heißt CARLA (Conservatory Archive Records Leipzig with Additions) und umfasst zunächst den Zeitraum seit Gründung des Konservatoriums im Jahr 1843 bis zum Jahr 1918.
CARLA verzeichnet Daten und Herkunft der internationalen Studierenden, Informationen zu ihren Lehrenden sowie deren unterrichteten Fächer und ermöglicht eine zeitliche und geografische Einordnung. CARLA verweist darüber hinaus auf die zugrundeliegenden Quellen, nämlich digitalisierte, nunmehr frei zugängliche Studienunterlagen aus dem Archiv der Hochschule. Außerdem stellt CARLA Verbindungen zu Personeneinträgen in anderen Datenbanken her, wie etwa Wikipedia, Kalliope oder auch musiconn.perfomance. Bei musiconn.perfomance handelt es sich um eine Ereignisdatenbank, über welche die Konzertprogramme des Konservatoriums sukzessive erschlossen und die Studierenden perspektivisch ihren Prüfungen, Konzerten und dabei aufgeführten Werken zugeordnet werden.
Die enthaltenen Daten zu Personen und Geografika wurden der Gemeinsamen Normdatei (GND) zugeführt und bieten damit Anschlussmöglichkeiten für andere Projekte und Institutionen.
CARLA versteht sich als neue digitale Forschungsumgebung und bietet zahlreiche Sucheinstiege sowohl für musik- und kulturwissenschaftlich tätige Menschen als auch für die private Ahnenforschung.
Die Finanzierung der Datenbank CARLA erfolgt durch das Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen, welches von der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) koordiniert wird.