Freitag, 31.1.2020, 19.30 Uhr
Samstag, 1.2.2020, 15 Uhr
Sonntag, 2.2.2020, 15 Uhr
Montag, 3.2.2020, 19.30 Uhr
Kurzopern der Klassischen Moderne
Musikalische Leitung: Fabio Costa
Regie/Bühne: Prof. Karoline Gruber (Universität Mozarteum Salzburg)
Bühne/Kostüm: Roy Spahn
Projekt der Fachrichtung Gesang/Musiktheater
Vier Kurzopern der Klassischen Moderne stehen auf dem Spielplan dieser 2. Studioproduktion.
Die 1927 uraufgeführte Miniaturoper „Hin und zurück“ von Paul Hindemith erzählt von einem blutigen Ehedrama, das im Wohnzimmer an einem Frühstückstisch spielt.
Ein Jahr später wurde die einaktige burleske Operette „Schwergewicht oder Die Ehre der Nation“ von Ernst Krenek erstmals aufgeführt. Sie entstand aufgrund einer Äußerung des damaligen deutschen Botschafters in den USA, der bei einem Besuch des Schwergewichtsboxers Max Schmeling geäußert hatte, dass die Spitzensportler mehr für den guten Ruf Deutschlands getan hätten als sämtliche Künstler und Gelehrte. Ort der Opernhandlung ist der Trainingsraum des Meisterboxers Adam Ochsenschwanz, dessen Frau Evelyne sich dort mit Tanzmeister Gaston auf den Weltrekord im Dauertanzen vorbereitet, jedoch verbirgt sich dahinter natürlich eine heimliche Affäre ...
Außerdem steht von Karl Amadeus Hartmann „Die Witwe von Ephesus“ auf dem Programm. Dieses Werk, das 1929/30 entstand und zu einem Zyklus von fünf kleinen Opern unter dem Gesamttitel „Wachsfigurenkabinett“ gehört, basiert auf einer antiken Erzählung, die in der Weltliteratur oft Verwendung fand. Die Witwe trauert am Grab ihres Mannes. In ihrer Nähe hält ein Soldat Wache bei mehreren gekreuzigten Räubern, von denen kein Leichnam zur Beerdigung heruntergenommen werden darf, sonst droht dem Soldaten die Todesstrafe. Als er aber die Witwe bemerkt, sie tröstet und ihre Liebe gewinnt, vernachlässigt er seinen Wachdienst und ein Leichnam wird tatsächlich gestohlen. Die Witwe übergibt ihm als Ersatz den Leichnam ihres Mannes ...
Auch die Kurzoper „Fürwahr ...?!“ zählt zum Zyklus „Wachsfigurenkabinett“. Hier streiten sich Vater und Sohn betrunken vor der Wohnungstür, wer von beiden hier eigentlich wohne. Da ein Schutzmann die Situation nicht lösen kann, beschließen beide: Die Hausherrin soll entscheiden, wer die Tür aufschließen darf ...
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
BEETHOVEN cello and piano MOST COMPLETE
Prof. Peter Bruns – Violoncello
Annegret Bruns – Klavier
Programm:
17.2.2020:
Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Sonate Es-Dur op. 64 (nach Streichtrio op. 3)
Variationen G-Dur WoO 45
Sonate A-Dur op. 69
24.2.2020:
Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Sonate F-Dur op. 5/1
„Horn“-Sonate op. 17
Sonaten C-Dur op. 102/1 und D-Dur op. 102/2
Variationen Es-Dur WoO 46
Aus Anlass des Beethoven-Jahres 2020 das komplette Œuvre Beethovens für Violoncello und Klavier aufzuführen bzw. einzuspielen, wäre nichts Außergewöhnliches. Unzählige Komplettaufnahmen gibt es mit den fünf Sonaten und drei Variationszyklen, welche über sämtliche Schaffensperioden verteilt komponiert wurden.
Die beiden frühen Sonaten op. 5 sind äußerst brillante und charaktervolle Werke, in denen das Cello bereits ungewöhnlich anspruchsvoll behandelt wird. Mit der Sonate A-Dur op. 69 haben wir ein Werk, welches das große Können des reifen Meisters zeigt, die Vereinigung von Schönheit und Dramatik, von Lyrik und Virtuosität, die Ausgewogenheit der Formen. Schließlich sind da die beiden späten Sonaten op. 102 – sehr komprimierte und eigenwillige Werke, die den Altersstil Beethovens einläuten. Und nicht zu vergessen sind die wunderbaren Variations-Zyklen WoO 45, 46 und op. 66 über Themen von Händel und Mozarts „Zauberflöte“, die mannigfaltige Einfälle, brillanteste Darstellung verschiedener Charaktere und eine ungewohnte Leichtigkeit und Durchsichtigkeit der Tonsprache bieten. Also „COMPLETE“.
Bei der Vorbereitung des Projektes stellte sich überraschend heraus, dass Beethovens Umfeld – und offensichtlich auch er selbst – großes Interesse dafür zeigte, das Violoncello noch reicher zu bedenken als ohnehin schon in seinen Sonaten, Klaviertrios, Quartetten und im Tripelkonzert. Im Juli 2019 erklang in der HMT bereits die hervorragende „Kreutzer-Sonate“ op. 49, original für Violine und Klavier, in einer Bearbeitung für Violoncello von Carl Czerny, dem Schüler und Freund Beethovens.
Als op. 64 fand sich eine Bearbeitung seines Streichtrios Es-Dur op. 3. Inwieweit Beethoven an diese Version für Violoncello und Klavier selbst Hand anlegte, ist nicht nachweisbar. In jedem Falle zeigt die eigene Opus-Nummer sein Einverständnis, ja sogar einen gewissen Stolz. Zudem findet man in den ersten Sätzen seines Manuskripts zum Streichtrio teilweise ein vierte Notenzeile mit Klavierbass-Notationen.
Dann ist da die „Horn“-Sonate op. 17, die schon bei der Erstveröffentlichung eine Cellostimme beiliegen hatte und deren Part von Beethoven selbst transkribiert worden war. Diese kurzweilige und den unbeschwerten Beethoven zeigende Sonate wird heute selten auf dem Cello vorgetragen, obwohl Carl Czerny in seiner Schrift „Über den richtigen Vortrag der sämtlichen Beethoven’schen Klavierwerke“ von sechs (!) Sonaten für Violoncello spricht, inklusive dieser „Horn“-Sonate.
Also Beethoven „MOST COMPLETE“.
Die CD-Aufnahmen dieses Konzertes erfolgen für das Label Rondeau gemeinsam mit Deutschlandradio (Deutschlandfunk) Kultur und sind an diesen Abenden öffentlich zugänglich. Aufnahmebeginn war zum Ende der letzten Spielzeit im Juli 2019, ebenfalls im Großen Saal der HMT.
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)