3. Studioproduktion
Projekt der FR Gesang
Regie: Steffen Piontek
Musikalische Leitung: Rainer Koch
Ausstattung: N.N.
Projekt der FR Gesang
An der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig engagiert man sich schon seit vielen Jahren für eine moderne, praxisorientierte Ausbildung junger Opernsängerinnen und Opernsänger. Seit Herbst 2015 gibt es hier nun einen völlig neu gestalteten Masterstudiengang „Operngesang“, der an die rasant veränderte Berufswelt angepasst wurde.
Neben der gründlichen Entwicklung der Gesangsstimme wird der Ausbildung in den Bühnenfächern größere Aufmerksamkeit gewidmet. Dies erfolgt durch die Erarbeitung von insgesamt fünf Operninszenierungen pro Studienjahr. Jeder Studierende erhält die Chance, während seines zweijährigen Masterstudiums an mindestens zwei Opernprojekten teilzunehmen.
Gesangsstudenten, Dirigierstudenten, Korrepetitionsstudenten und Dramaturgie-
studenten werden unter der Mentorschaft ihrer Lehrer zu kreativer und inspirierender Zusammenarbeit geführt.
Im Mittelpunkt steht dabei die traditionelle große Opernproduktion im Mai mit dem Hochschulorchester und dem Opernchor auf der großen Bühne der Hochschule. In diesem Jahr wird eine zeitgenössische Oper von Peter Maxwell Davies „Kommilitonen!“ zu sehen sein (Premiere 28.5.2016).
Darüber hinaus werden vier kleinere Musiktheaterproduktionen mit den Studierenden inszeniert.
Bei dieser 3. Studioproduktion wird die „Riemann-Oper“ von Tom Johnson aus dem Jahr 1988 aufgeführt. Johnson ist ein amerikanischer Komponist und Musikkritiker, der seit 1983 in Paris lebt. Stilistisch steht er der Minimal Music nahe, doch er geht damit sehr individuell um. Er verwendet gerne Zahlenpyramiden und Zahlenspiele, die er melodisch und rhythmisch auf die Musik überträgt.
Die „Riemann-Oper“ ist Johnsons kommerziell erfolgreichstes Werk, in der verschiedene Artikel aus Hugo Riemanns Musiklexikon deutlich "minimalistisch" vertont sind, so zum Beispiel die Artikel Bass, Tenor, Primadonna, Rezitativ, Arie, Leitmotiv, Barcarole, Nocturne oder Galopp. Auch die entsprechende Seitenangabe wird jeweils von den vier Solisten (zwei Primadonnen, ein Tenor und Bass) "geliefert". Und gegen Ende erklingt sogar noch eine Stimme des Himmels ...
Die Oper wurde an zahlreichen Theatern, auch in Europa, aufgeführt.
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Hochschulsinfonieorchester
Leitung: Matthias Foremny (8.4.)/Studierende (9.4.)
Solistin: Katharina Litschig
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770-1827): Ouvertüre Coriolan c-Moll op. 62
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Konzert für Violoncello und Orchester
Nr. 2 g-Moll op. 126
Martin Christoph Redel (*1947): „Les Adieux – Hommage à György Ligeti“ für Streichorchester op. 61 (2006)
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Die meisten Ouvertüren von Ludwig van Beethoven sind Eröffnungsmusiken zu Theaterstücken und entstanden parallel zu seinen Sinfonien. Die „Coriolan“-Ouvertüre komponierte Beethoven 1807 als Schauspielouvertüre zum gleichnamigen Drama von Heinrich Joseph von Collin. Darin geht es um den römischen Patrizier Gnaeus Marcius Coriolanus, der aus Rom verbannt wird, da er das Volk durch das Zurückhalten von Lebensmitteln zwang, ihm seine Rechte zurückzugeben. Er verbündet sich mit den Volskern und greift seine Heimatstadt an, steht aber bald im Konflikt, weil in Rom auch seine eigene Familie wohnt. In Collins Drama verübt Coriolan schließlich Selbstmord. In Beethovens Ouvertüre lassen sich sowohl der Charakter als auch das Schicksal des Titelhelden musikalisch gut nachvollziehen.
Seine 8. Sinfonie schrieb Beethoven fünf Jahre nach „Coriolan“. Schon bei ihrer Uraufführung 1814 wurde sie aufgrund ihrer Rückbesinnung auf Haydn und Mozart, dazu mit bewussten „Normverstößen“, Komik und Humor nicht sehr geschätzt und führte bald ein Schattendasein. Außerdem rankte sich eine Anekdote um die Sinfonie: Beethovens Sekretär und Biograph Anton Schindler behauptete, das von Johann Nepomuk Mälzel erfundene Metronom hätte Beethoven zu einem Kanon inspiriert, den er für Mälzel geschrieben hätte. Und aus diesem Kanon sei wiederum der 2. Satz der Sinfonie entstanden. Heute ist das widerlegt.
Dmitri Schostakowitsch schrieb sein beiden Cellokonzerte relativ spät: Sie entstanden 1959 und 1966: „Der erste Impuls kam, als ich Sergej Prokofjews Sinfoniekonzert für Cello und Orchester hörte, das mich enorm interessierte und in mir den Wunsch erweckte, mich ebenfalls auf diesem Gebiet zu versuchen.“ Während das 1. Konzert eher heiter ist, entstand das zweite Konzert zwischen den dramatischen Vokalsinfonien Nr. 13 und 14 und wirkt ebenfalls eher düster. Besonders der zweite Satz ist beklemmend, indem das Soloinstrument heitere Passagen anschlagen will und das Orchester diese zerstört. Beide Konzerte widmete Schostakowitsch dem berühmten Cellisten Mstislav Rostropowitsch (1927-2007), der die Werke auch uraufführte. Benjamin Britten sagte nach der Londoner Erstaufführung: „Es ist ein ergreifendes, kraftvolles Werk, eine Glanzleistung des Komponisten.“
Martin Christoph Redel, Jahrgang 1947, studierte Komposition, Schlagzeug, Musiktheorie und Gehörbildung in Detmold und setzte seine Kompositionsstudien bei Isang Yun in Hannover fort. 1971 wurde er Dozent an der detmolder Hochschule, 1979 Professor und 1993 deren Rektor. Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise.
Das zehnminütige Werk „Les Adieux – Hommage à György Ligeti“ für Streichorchester op. 61 entstand im Spätsommer 2006 für die Portugal-Tournee 2007 der Jungen Kammerphilharmonie Nordrhein Westfalen. Mit diesem Werk ehrte Redel den am 12. Juni 2006 in Wien verstorbenen Komponisten György Ligeti, der als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und Erneuerer der Neuen Musik gilt. Das Werk bezieht sich auf Beethoven, die Zwölftontechnik und natürlich direkt und indirekt auf Werke Ligetis – so unter anderem auf das Horntrio, die Klavieretüde Nr. 6 und das „Poème symphonique“ für 100 Metronome.
Karten zu 9 €, ermäßigt 6 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Mittwoch, 13.4.2016, 19 Uhr, Grassistraße 8, Großer Saal
Aufführung in Zusammenarbeit mit der FR Gesang
Barockorchester der FR Alte Musik
Gesamtleitung: Prof. Susanne Scholz
Alessandro Stradella stammte aus der Toskana und war ein gefragter Musiker. Jedoch führte er ein recht abenteuerliches Leben. 1676 musste er von Rom nach Venedig fliehen, da er wegen versuchter Kuppelei verhaftet werden sollte. Aufgrund weiterer Eskapaden entging er 1677 einem gezielten Mordanschlag, flüchtete in die französische Botschaft und zog 1678 nach Genua. Hier entstanden mehrere Opern für das Teatro Falcone sowie geistliche als auch weltliche Musik. 1682 wurde er von einem Unbekannten auf der Straße niedergeschlagen und starb kurze Zeit später.
Das Oratorium „San Giovanni Battista“ entstand nach einem Libretto von Ansaldo Ansaldi bereits in seiner Zeit in Rom. Das Werk wurde 1675 in der Kirche San Giovanni dei Fiorentini uraufgeführt. Dabei wirkte der Kastrat Giovanni Francesco Grossi mit.
Im Oratorium geht es um Johannes den Täufer, der bekanntlich Jesus Christus taufte. Sein Lebensende dürfte ebenso bekannt sein: Er wurde enthauptet, als Salome einen Tanz aufführte und als „Belohnung“ für ihre Darbietung – von ihrer Mutter Herodias dazu angestiftet – den Kopf von Johannes in einer Schale forderte ...
Dieses Oratorium wird szenisch aufgeführt und ist das diesjährige Opernprojekt der FR Alte Musik.
MDR FIGARO wird am Samstag, 16. April 2016 ab 20.05 Uhr einen Ausschnitt daraus senden.
Das gesamte Werk von Stradella wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.
Karten zu 9 €, ermäßigt 6 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Internationale Gastsolisten treten gemeinsam mit Studierenden auf
Projekt FR Jazz/Popularmusik
Seit 2008 veranstalten die Jazz- und Popularmusiker der HMT ein größeres Jazz-Festival an mehreren Abenden. Dazu laden sie hochkarätige nationale und internationale Musiker ein, die mit den Studierenden ein Programm erarbeiten. Für die jungen Leute ist das eine einmalige Gelegenheit, mit Größen der Jazzszene zusammenzukommen. Die Fachrichtung darf sich hierbei von ihrer besten Seite zeigen, und das Publikum erfreut sich an schöner und spannender Musik. So waren in den vergangenen Jahren bereits Michael Wollny, Nik Bärtsch, Peter O’ Mara, Wolfgang Muthspiel, Theo Blackman, John Hollenbeck zu Gast. Der organisatorische Aufwand ist jedes Mal immens. Daher ist so ein Festival nur alle zwei Jahre zu stemmen, und im Jahr „dazwischen“ gibt es ein kleines „Jazzfest mini“.
2016 findet wieder das große Festival statt, bei dem internationale Gastsolisten gemeinsam mit Studierenden auftreten.
So konnten Prof. Michael Schiefel (Gesang, Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar), Micha Acher („Notwist“ und „Tied Tickled Trio“) und Bob Degen (A. Mangelsdorf) gewonnen werden. Besonders freut sich die Fachrichtung über die Zusage des bekannten Jazzposaunisten Nils Landgren und Rolf von Nordenskjöld, der die HMT-Bigband leiten wird.
Es spielen drei Ensembles pro Abend.
Karten zu 12 €, ermäßigt 6 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)