Hochschulsinfonieorchester
Hochschulchor und Solisten
Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770-1827) - zum 250. Geb. des Komponisten:
Kantate auf den Tod Kaiser Josephs II.
Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ op. 84
Messe C-Dur op. 86
Igor Strawinsky (1882-1971): Symphony in Three Movements
2020 ist Beethoven-Jahr. Auch das Hochschulsinfonieorchester (HSO) wird in seinen diesjährigen Sinfoniekonzerten anlässlich des 250. Geburtstages Werke des Wiener Meisters aufführen.
In den beiden Januar-Konzerten erklingt die Kantate auf den Tod Kaiser Josephs II. Der 1741 geborene Monarch starb bereits im Alter von 50 Jahren an Tuberkulose, die er sich zuzog, als er im Krieg gegen die Türken das Kommando der Hauptarmee übernommen hatte. Den Text verfasste der 21-jährige Severin Anton Averdonk. Darin wird der Tod des Kaisers, der auch ein Musikkenner, Aufklärer und Kämpfer gegen religiösen Fanatismus war, beklagt. Ihm zu verdanken waren beispielsweise die Aufhebung von bäuerlicher Leibeigenschaft, Verstümmelungsstrafen und die Gründung eines Allgemeinen Krankenhauses, aber er führte auch den Leinenzwang für Hunde ein, baute einen Geheimdienst auf und verbot den Verzehr von Pfeffernüssen.
Beethoven schrieb die Kantate als 19-Jähriger in Bonn, und sie ist sein erstes größeres Werk. Letztlich gelangte das Opus jedoch nicht zur Aufführung, da es nicht rechtzeitig fertig wurde und die Fähigkeiten der Hofkapelle überstieg. Immerhin griff Beethoven für seine Oper „Fidelio“ auf Musik dieser Trauerkantate zurück. Erst 1884 wurde sie wiederentdeckt, wobei sich Brahms lobend darüber äußerte. Doch bis heute wird sie eher selten gespielt.
Ebenfalls nicht erfolgreich war Beethoven mit seiner Messe C-Dur, die er 1807 auf den Namenstag von Maria Josepha Hermenegild von Liechtenstein (der Frau von Fürst Nikolaus II. von Esterházy) komponieren sollte. Als dieses Werk 1807 uraufgeführt wurde, gefiel es dem Fürsten nicht, hatte doch Joseph Haydn aus gleichem Anlass zwischen 1796 und 1802 sechs große Messen geschrieben, die Nikolaus II. mit Beethovens Opus verglich. Der Komponist selbst schätzte seine Messe jedoch sehr und widmete sie dann bei der Drucklegung kurzerhand Ferdinand Fürst Kinsky, der einer seiner Förderer war, jedoch durch einen Reitunfall schon 30-jährig starb. Mehr Ruhm erlangte Beethoven dann mit seiner späteren Missa solemnis.
1810 erhielt der Komponist schließlich den Auftrag, für das Wiener Burgtheater eine Musik zu Goethes Schauspiel „Egmont“ zu schreiben. Beethoven, der mit Goethe mehrmals zusammentraf, ließ eine Partiturabschrift dem Dichter zukommen. Dieser soll laut Friedrich Förster gemeint haben, dass Beethoven „mit bewundernswertem Genie“ musikalisch auf das Schauspiel einging.
Igor Strawinsky siedelte 1939 in die USA über und wurde 1945 amerikanischer Staatsbürger. Seine „Symphony in Three Movements“ entstand als Auftragswerk der Philharmonic Society of New York zwischen 1942 und 1945. Dazu verwendete der Komponist ein geplantes Klavierkonzert für den 1. Satz, außerdem eine nicht beendete Musik für einen Hollywood-Film für den 2. Satz. Uraufgeführt wurde das Opus von den New Yorker Philharmonikern 1946 unter der Leitung des Komponisten. Strawinsky sagte selbst darüber: „Der Sinfonie liegt kein Programm zugrunde, es wäre vergeblich, ein solches in meinem Werk zu suchen. Allerdings mag es sein, daß die Reaktion, die unsere schwierige Zeit mit ihren heftigen und wechselnden Ereignissen, ihrer Verzweiflung und Hoffnung, ihrer unausgesetzten Peinigung, ihrer Anspannung und schließlich Entspannung bei mir ausgelöst hat, ihre Spuren in dieser Sinfonie hinterlassen hat.“ Und er glaubte, sich genau zu erinnern, „daß und wie jede Episode in dieser Sinfonie in meiner Vorstellung mit einem spezifisch kinematographischen Eindruck des Krieges verbunden ist“.
Karten zu 10 €, ermäßigt 7 € und HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Auch 2020 veranstaltet der LIONS-Club Leipzig seinen Lortzing-Wettbewerb im Großen Saal der Hochschule. War dieser Wettbewerb in den vergangenen Jahren ausschließlich Gesangsstudierenden der HMT Leipzig vorbehalten, so wird er seit 2016 auch für Studierende der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und der Universität Halle ausgeschrieben.
Die Finalistinnen und Finalisten präsentieren sich an diesem Abend wieder vor einer prominenten Jury: Carolin Masur (Sängerin, Leipzig), Prof. Gotthold Schwarz (Thomaskantor), Prof. David Timm (Leipziger Universitätsmusikdirektor), Prof. Regina Werner-Dietrich (ehemals HMT Leipzig) und Prof. Gerald Fauth (Prorektor für Lehre und Studium, HMT Leipzig).
Die Studierenden, die für die Endrunde ausgewählt werden, wetteifern im Finale um den mit 2500 Euro dotierten 19. Albert-Lortzing-Förderpreis, der 2019 erstmals geteilt wurde. Außerdem gibt es für die beste studentische Klavierbegleitung einen Sonderpreis in Form eines Notengutscheins in Höhe von 250 Euro.
Anlässlich des Geburtstags von Albert Lortzing, der sich im 2001 zum 200. Mal jährte, wird der Lortzing-Wettbewerb seit dem Folgejahr 2002 an der HMT veranstaltet.
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Freitag, 31.1.2020, 19.30 Uhr
Samstag, 1.2.2020, 15 Uhr
Sonntag, 2.2.2020, 15 Uhr
Montag, 3.2.2020, 19.30 Uhr
Kurzopern der Klassischen Moderne
Musikalische Leitung: Fabio Costa
Regie/Bühne: Prof. Karoline Gruber (Universität Mozarteum Salzburg)
Bühne/Kostüm: Roy Spahn
Projekt der Fachrichtung Gesang/Musiktheater
Vier Kurzopern der Klassischen Moderne stehen auf dem Spielplan dieser 2. Studioproduktion.
Die 1927 uraufgeführte Miniaturoper „Hin und zurück“ von Paul Hindemith erzählt von einem blutigen Ehedrama, das im Wohnzimmer an einem Frühstückstisch spielt.
Ein Jahr später wurde die einaktige burleske Operette „Schwergewicht oder Die Ehre der Nation“ von Ernst Krenek erstmals aufgeführt. Sie entstand aufgrund einer Äußerung des damaligen deutschen Botschafters in den USA, der bei einem Besuch des Schwergewichtsboxers Max Schmeling geäußert hatte, dass die Spitzensportler mehr für den guten Ruf Deutschlands getan hätten als sämtliche Künstler und Gelehrte. Ort der Opernhandlung ist der Trainingsraum des Meisterboxers Adam Ochsenschwanz, dessen Frau Evelyne sich dort mit Tanzmeister Gaston auf den Weltrekord im Dauertanzen vorbereitet, jedoch verbirgt sich dahinter natürlich eine heimliche Affäre ...
Außerdem steht von Karl Amadeus Hartmann „Die Witwe von Ephesus“ auf dem Programm. Dieses Werk, das 1929/30 entstand und zu einem Zyklus von fünf kleinen Opern unter dem Gesamttitel „Wachsfigurenkabinett“ gehört, basiert auf einer antiken Erzählung, die in der Weltliteratur oft Verwendung fand. Die Witwe trauert am Grab ihres Mannes. In ihrer Nähe hält ein Soldat Wache bei mehreren gekreuzigten Räubern, von denen kein Leichnam zur Beerdigung heruntergenommen werden darf, sonst droht dem Soldaten die Todesstrafe. Als er aber die Witwe bemerkt, sie tröstet und ihre Liebe gewinnt, vernachlässigt er seinen Wachdienst und ein Leichnam wird tatsächlich gestohlen. Die Witwe übergibt ihm als Ersatz den Leichnam ihres Mannes ...
Auch die Kurzoper „Fürwahr ...?!“ zählt zum Zyklus „Wachsfigurenkabinett“. Hier streiten sich Vater und Sohn betrunken vor der Wohnungstür, wer von beiden hier eigentlich wohne. Da ein Schutzmann die Situation nicht lösen kann, beschließen beide: Die Hausherrin soll entscheiden, wer die Tür aufschließen darf ...
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)