Kurzbeschreibung
Ziel des Vorhabens ist eine Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte aus theater- und kulturwissenschaftlicher Perspektive anhand der Unterschiede zwischen sowie Differenzen und Veränderungen innerhalb staatlicher schauspielmethodischer Programme in Deutschland nach 1945. Der in den unterschiedlichen Programmen und in verschiedenen historischen Momenten projektierte ideale Schauspieler wird in dieser Studie zum Gegenstand einer Archäologie für im Körper sich materialisierende und beständig transformierende Kulturtechniken: Ausgehend von den schauspielmethodischen Institutionen in den vier Sektoren bzw. Besatzungszonen nach 1945, sollen mittels spezifischer Beispiele die Entwicklungen unterschiedlicher schauspielmethodischer Ansätze und kultureller Konstruktionen des Schauspielers bzw. der Schauspielerin in Deutschland vergleichend und in Wechselwirkung mit Prozessen gesellschaftlichen und politischen Wandels bis hin zur Wiedervereinigung (1990) untersucht werden. Inwiefern wird der Schauspieler/die Schauspielerin nicht nur als ein Produkt und Konstrukt bestimmter in der Praxis verinnerlichter Techniken verstanden, sondern auch als ein (Re)Produzierer und Transformierer prozessual verinnerlichter Körper- und Erinnerungs-Techniken, die mit bedingen, welche Konzeption von Alltag oder Realität über das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit gesellschaftlich installiert und kulturell vermittelt werden soll? Mit der historischen Arbeit wird demnach auch die Entwicklung eines analytischen Instrumentariums angestrebt für Strategien kultureller Vermittlung von performativem Wissen in schauspielmethodischen Programmen.
Links:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-169117
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/17322570