Agnieszka Piwowarska mit dem Monolog der Felice »... die Kellnerin, na schön, meinetwegen die Kellnerin...« aus »Die Falle« von Tadeusz Rozewicz im Projekt »Studierende am Deutschen Nationaltheater Weimar am Rande des Nervenzusammenbruchs«, Hochschule für Musik und Theater »Felix-Mendelssohn-Bartholdy« Leipzig, Studio Weimar, erhält einen Solopreis
Michael Pyter für seine Rolle als Franz von Moor in »Räuber nach Schiller« , Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig/Studio Weimar, erhält einen Solopreis
Roman Weltzien für seine Rolle als Roller in »Räuber nach Schiller« , Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig/Studio Weimar, erhält einen Solopreis
Der Vontobel-Preis 1999 wurde vergeben an das Ensemble der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig, Studio Chemnitz, für »Cymbelin« von William Shakespeare in der Regie von Manuel Soubeyrand.
Aus der Dokumentation: »Ein Stück wie »Cymbelin« ist wohl nicht nur deswegen so selten auf dem (Berufs)Theater zu finden, weil seine Story so kolportagehaft scheint wie ein mittelalterli- cher Groschenroman, sondern auch, weil es so schwer mit »Zeitgeist« zu füllen und »heutig« zu interpretieren ist. Für eine so spielfreudige, um nicht zu sagen spielgeile Truppe wie die der Chemnitzer Studenten ist es aber ein gefundenes Fressen, sich selber und verschiedene Spielformen der Theatergeschichte, von der Commedia dell arte und dem Römerdrama bis zum »entfesselten« Theater, die Parodie aller dieser Formen eingeschlossen, mit Lust und Laune und, last but not least, mit handwerklichem Zugewinn auszuprobieren. Herausgefordert werden die elf Studierenden zudem dadurch, daß sie alle in verschiedensten Rollen bzw. Verkleidungen aufzutreten hatten, auch »geschlechtsuntypisch«, altersuntypisch sowieso (wie man zum Beispiel einen unter der Last des Alters und der Sorgen immer »kleiner« werdenden Cymbelin spielen kann, hat der entsprechende Darsteller auf geradezu umwerfende Art bewiesen).«
»Der schon mehrfach erfolgreiche Regisseur in der Übung, Komödienmaschinen in Schwung zu bringen, meinte - völlig überflüssigerweise - dem Publikum sagen zu müssen, daß die in Chemnitz im Abendspielplan laufende Inszenierung nicht nur doppelt so lang wäre, sondern auch auf einer in Rostock nicht realisierbaren Simultanbühne spielt, bei der die Zuschauer mitten im Geschehen sitzen. Tatsächlich funktionierte der Spaß auch im »Guckkasten« und in der Verknappung vollkommen, was auch ein Beweis für die hohe Professionalität der Mitwirkenden und ihren - am Ende durch den Vontobel-Preis honorierten - Ensemblegeist ist.«
(Martin Linzer und Marillen Andrist)