Eine Inszenierung mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Dresden
Ein Volksstück in sieben Bildern von Ödön von Horváth
BESETZUNG
Stadtrat: Eike Weinreich Kranz: Benedikt Kauff Betz / Ein Faschist / Der Leutnant: Christian Clauß Wirt / Martins Kamerad / Der Major: Henner Momann Karl / Ein Kamerad aus Magdeburg: Thomas Schumacher Martin: Moritz Löwe Engelbert / Frauenzimmer / Frau Hinterberger: Sarah Bonitz Die Dvorakische / Frauenzimmer / Adele: Annett Krause Anna: Sophia Löffler Leni: Ines Marie Westernströer
Regie Tilmann Köhler Bühne Karoly Risz Kostüm Susanne Uhl Musik Jörg-Martin Wagner Musikalische Einstudierung Thomas Mahn Licht Olaf Rumberg Dramaturgie Beret Evensen
Premiere am 12. März 2010 | Kleines Haus 1
Glücksfall des politischen Theaters
Tilman Köhlers Inszenierung zeigt keinen Streit zwischen guten Spießern und bösen Faschisten. Ein Freund-Feind-Eindeutigkeits-Spiel gibt es bei ihm nicht. Zehn hochbegabte junge Darsteller, allesamt noch Studenten im Schauspielstudio Dresden der Leipziger Hochschule, spielen sowohl die Republikaner wie die Faschisten und wechseln zwischen den Rollen hin und her ... Die pausenlose, zweistündige Inszenierung strahlt eine ungeheure Energie aus, und ihre zehn fulminanten Darsteller, obwohl noch Schauspielschüler, begeistern mit beeindruckend intensiven und differenziertem Spiel. Tilman Köhlers Dresdner Inszenierung von Horváths ,Italienischer Nacht‘ besitzt hohen Unterhaltungs- und Aufklärungswert und beweist sich als modernes politisches Theater auf hohem schauspielerischen Niveau. Ein Glücksfall!
Deutschlandfunk, 13.03.2010, Hartmut Krug
Auf dem politischen Strich
Köhler vertraut Horváths »Volksstück in sieben Bildern« bis in die Regieanweisungen, die per Megaphon ausgerufen werden und verzichtet auf jedwede Aktualisierung. ... Die Darsteller, zum Teil in mehreren Rollen, legen ein hohes Tempound viel Witz an den Tag und werden von Köhler in griffigen, einfallsreichen Choreographien - ganz im Sinne des Autors - sehr stilisiert geführt. ... Kein Grund zur Sorge, sagt der ignorante Stadtrat am Schluss. Kein Grund zur Sicherheit, stellt dagegen die kurzweilige, geschliffene Inszenierung von Tilmann Köhler mit dem herzerfrischenden, entschlossen aufspielenden Nachwuchsensemble fest - und hat damit, wenngleich heiter und schmuck, leider recht. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2010, Irene Bazinger
Eine Inszenierung mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Halle
Dennis Kelly
SOLOPREIS für Franz Pätzold als John Tate und Adam in »DNA« von Dennis Kelly, beim
Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender 2010 in Leipzig
BESETZUNG
Benedikt Crisand, Cornelia Gröschel, Jeremias Koschorz, Franz Pätzold, Alexander Pensel, Franziska Reincke, Johanna Steinhauser, Alois Steinmacher, Georg Strohbach
Regie Heike Frank Musik Sebastian Herzfeld, Jörg Leistner Ausstattung Ralph Zeger Dramaturgie Skadi Konietzka
Premiere am 06. März 2010
Klaus Witzeling (Dokumentation Theatertreffen):
Beinahe nicht wieder zu erkennen ist Franz Pätzold als nackter, verwirrter und wehrloser Adam. Der Täter John hat sich in das Opfer verwandelt. Mit der unaufdringlichen, doch verblüffend überzeugenden Charakterisierung der Kontrast-Figuren erspielte sich Pätzold einen von drei Solopreisen. Das Publikum feierte aber auch jubelnd das Ensemble für seine geschlossene und überzeugende Leistung in der »Schuldkiste«.
Michael Gampe für die Jury:
»Sie haben eine ganz tolle Ausstrahlung und sind ein durchlässiger, feinnerviger Schauspieler. In der Verkörperung der beiden unterschiedlichen Rollen haben Sie verstanden, Äußerlichkeiten zu vermeiden und haben die Figuren von innen heraus charakterisiert: den gnadenlos harten John Tate zeigten Sie auf eine subtile, doch gefährliche Weise. Und dem bezaubernden Adam in seiner Nacktheit – auf der Bühne immer ein Problem und sehr heikel – haben Sie etwas Unschuldiges, Keusches, Reines gegeben. Wir gratulieren Ihnen herzlich.«