Eine Inszenierung mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Halle
von Henrik Ibsen
Übersetzung: Angelika Gundlach
https://buehnen-halle.de/peer gynt
Premiere: Donnerstag, 14. Februar 2020 | 20 Uhr | Kammer
»ICH BIN EIN BLATT PAPIER UND WERDE NIE BESCHRIEBEN.«
Henrik Ibsen hat seinen »Peer Gynt« vor mehr als 150 Jahren ersonnen und trotzdem steht im Zentrum der Erzählung ein hochmodernes Subjekt. Mehr noch, es steht nicht, es irrt umher, reist um die ganze Welt, reitet auf den Wellen seines Größenwahns und überschwemmt dabei jeden, der seine Bahn kreuzt.
Peer Gynts rastlose Odyssee beginnt bei seiner Mutter, die an den Höhenflügen und Hirngespinsten ihres Sohnes schier verzweifelt. Im heimatlichen Dorf mischt Peer sich unter die Hochzeitsgäste und entführt kurzerhand die Braut, flieht aber bald ohne sie weiter. Er will die Konsequenzen für sein Handeln nicht verantworten und streicht nach jedweder Andeutung eines Lebensentwurfes die Segel. Dabei hinterlässt er Verwüstung, aber niemals Spuren im Sinne einer Nachhaltigkeit. Auch Solvejg, die Frau, die ihm wirklich etwas bedeutet, verlässt er, nachdem er gerade noch ein Haus für sie gebaut hat. Getrieben vom Imperativ der Selbstfindung kann Gynt nicht mehr unterscheiden zwischen Schein und Sein. Dabei erinnert er uns an die »social networkers« und »Influencer«, die ihren Lifestyle als Geschäftsmodell und das eigene Leben als digitales Schaufenster zu Markte tragen. Gynts narzisstischer Trip erlaubt kein Ankommen und führt ihn durch das Reich der Bergtrolle, über Marokko bis nach Kairo in eine Irrenanstalt. Als Goldgräber, Pelzjäger und Sklavenhändler hangelt er sich von Rolle zu Rolle, beutet jede sich ihm bietende Möglichkeit erbarmungslos aus. Am Ende muss er jedoch feststellen, dass da immer noch nichts ist, für das es sich innezuhalten lohnt. Bis er sich an Solvejg erinnert…
Eine Inszenierung mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios
Genie & Verbrechen / Loretta!
von George F. Walker
aus dem Englischen von Frank Heibert
ROLLY
STEVIE
PHILLIE
SHIRLEY
AMANDA
LORRIE
SOPHIE
DAVE
MICHAEL
MR. UND MRS. VOIKITCH / JANE / MOM / JACK / ETC.
Ensemble
REGIE
BÜHNE
KOSTÜME
MUSIK
LICHT
DRAMATURGIE
Ein Bett, eine Badezimmertür, ein Fenster, eine Eingangstür – ein Motelzimmer am Stadtrand einer Großstadt, immer gleich. Dieses Setting verbindet die sechs Stücke aus George F. Walkers Zyklus mit dem Titel SUBURBAN MOTEL. Hier treffen sich gestrandete Existenzen, ziehen sich Liebespaare zurück oder auch solche, die es mal waren oder gern wären. Hier kreuzen sich Wege von Durchreisenden, Glückssuchern, Kleinkriminellen, Verlorenen und Verzweifelten. Hier entstehen Hoffnungen und Träume genauso schnell, wie sie scheitern. Es wird verfolgt, beobachtet, bedrängt, geflohen, gekidnappt, geschossen, lebendig begraben und unaufhörlich weitergemacht.
In dieser Farce folgt eine Katastrophe der anderen und füttert die Phantasie mit Zitaten von Dokusoap bis hin zu High Noon-Western-Bildern, von Gangsterfilm, Sozialdrama und Screwball-Komödie. Die Begegnung zwischen Mann und Frau verläuft dabei nie konfliktfrei und die Begegnung zwischen Mann und Mann ist nicht unkomplizierter. Je verzweifelter Walkers Figuren versuchen, sich aus ihrer Misere herauszuarbeiten, desto tiefer geraten sie in ihr Unglück hinein. Quentin Tarantino lässt grüßen!