Begleitend zum BA-Seminar „Partizipative Theaterformen“ haben die
MA-Studierenden Sofie Boiten, Maria Obermeier und Sophie Steinbeck
im Wintersemester 2021/22 das Tutorium „PartyZipation“ angeboten.
Teil des Tutoriums war eine Workshop-Reihe mit Künstler:innen aus
diesem Feld: SIGNA, machinaEx, Turbo Pascal und Prinzip Gonzo.
Es war mal wieder Zeit für sehr spannende Workshops in der Dramaturgie!
Wir hatten Besuch von Maja Zade, Dramaturgin und Autorin an der Schaubühne
Berlin. Sie hat uns insbesondere einen Einblick in Ihre Arbeit als Übersetzerin
von Theatertexten gegeben.
Die Arbeit mit Übersetzungen ist im Theater alltäglich, ob man es nun mit
Shakespeare, Molière oder Ibsen zu tun hat. Durch gemeinsames Lesen und
Vergleichen ihrer Übersetzungen und den "Originalen" haben wir ein Gespür
für wichtige Fragen dabei entwickelt. Zum Beispiel: Übersetzt man eigentlich
Wort für Wort? Wie kann man den Stil von Autor*innen erfassen? Und wie kann
man die sprachlichen Eigenheiten einzelner Figuren in einer anderen Sprache
umsetzen?
Vergangenes Wochenende durften wir dann an zwei Workshop-Tagen den
libanesischen Künstler Rabih Mroué kennenlernen, der sowohl in den
Bereichen Theater und Performance, als auch als Videokünstler und in den
Bildenden Künsten international aktiv ist.
Anhand von praktischen Schreibübungen, offenen Diskussionsrunden und
Einblicken in seine Arbeiten und Projekte hat er uns seine Methoden und
Arbeitsweisen vermittelt - von der Idee bis zur Aufführung und verschiedensten Publikumsreaktionen! Entscheidend waren dabei Fragen wie: Wie kann man
aus gesammeltem Material (zum Beispiel Zeitungsartikeln) eine Projekt-Idee
entwickeln? Welche Verantwortung trägt man, wenn man eine Geschichte auf
die Bühne bringt? Welche Beziehung baut man zum Publikum auf und welche
Mittel setzt man ein?
Was nehmen wir mit? Viel Input, viele Denkanstöße und viele, viele weitere
Fragen!
Anna von Mansberg
Foto: Britta Lauer
2018 / im Rahmen der Seminare "Musiktheater des 20./21. Jh." und
"Musiktheaterbezogener Spezialkurs"
Der Regisseur und Autor Hans-Werner Kroesinger stellte in einem Workshop
seine Arbeitsweise eines ‚dokumentarischen Theaters’ vor und erarbeitete
mit den Studierenden exemplarisch Methoden der Materialorganisation und
Möglichkeiten der Darstellung im Hinblick auf die Entwicklung eines szenischen
Projektes. Leitende Themen von Hans-Werner Kroesingers Arbeit sind die
Suche nach theatralen Möglichkeiten der Kommunikation für die Gewalt-
geschichte des 20. Jahrhunderts und die Frage der Relevanz eines ‚dokumen-
tarischen Arbeitens’ für die Gegenwart. Hans-Werner Kroesingers Arbeiten
wurden u.a. am HAU Berlin, an den Staatsopern Stuttgart und Berlin oder beim
Steirischen Herbst uraufgeführt, vielfach ausgezeichnet und zu zahlreichen
internationalen Festivals eingeladen (u.a. 2016 zum Berliner Theatertreffen).
25.11.2014
For 200 years the Europeans have sent us their operas.
Now I am returning them all of them.
(John Cage)
Cages 1987 an der Oper Frankfurt uraufgeführte 'aleatorische Opern-Negation',
die sich aus dem Fundus der Operngeschichte bedient, stellt die Interpreten
vor ganz besondere Herausforderungen.
Stephan Buchberger, 2012-14 Musikdramaturg der Ruhrtriennale unter der
Intendanz von Heiner Goebbels, stellte Cages radikalen Opernentwurf vor und
diskutierte mögliche Optionen der Realisierung anhand der Uraufführung und
der 2012 bei der Ruhrtriennale entstandenen Inszenierung.