Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende
Solist: Sandy Xu – Oboe
Programm:
Béla Bartók (1881-1945): Tanzsuite (Sz. 77)
Nigel Westlake (* 1958): Spirit of the wild – Oboe Concerto
Robert Schumann (1810-1856): 4. Sinfonie d-Moll op. 120
Der ungarische Komponist Béla Bartók schrieb seine Tanzsuite 1923 anlässlich eines städtischen Festakts in Budapest. Da der Komponist auch als Sammler von Volksmusikmelodien bekannt ist, überrascht es nicht, dass das 16-minütige Werk von osteuropäischen Klänge geprägt ist. Er selbst äußerte dazu: „Ziel des ganzen Werks war es nämlich, eine Art ideal erdachter Bauernmusik, ich könnte sagen, erdichtete Bauernmusiken nebeneinanderzustellen, sodass die einzelnen Sätze bestimmte musikalische Typen darstellen: ungarische, walachische, slowakische und auch arabische, zuweilen kam es sogar zur Überschneidung dieser Arten.“
Nigel Westlake ist ein australischer Komponist, Musiker und Dirigent. Er studierte am Sydney Conservatorium of Music, an der Australian Film and Television School, und bei seinem Vater lernte er Klarinette. Er schrieb neben Sinfonien, Solokonzerten mit Orchester und Kammermusik auch Auftragsmusiken für verschiedene Bands und Filme und ging selbst beispielsweise mit der Magic Puddin’ Band und dem Australia Ensemble auf Tournee.
Sein Oboenkonzert „Spirit of the Wild“ entstand im Jahr 2016 nach einem Besuch von Bathurst Harbour, einer Bucht an der Südwestküste von Tasmanien, wo Jahrtausende lang die Needwonnee, ein Aborigines-Stamm, lebte. Die Gegend ist nur zu Fuß, mit dem Boot oder mit dem Flugzeug erreichbar. Westlake hatte Tasmanien schon als Kind gemeinsam mit seinen Eltern erkundet. Der Komponist bezeichnete das Werk, eine Auftragskomposition für das Sydney Symphony Orchestra, als einen „Liebesbrief an die australische Wildnis“. Die entstandene CD erhielt 2019 zusammen mit einer Komposition von Steve Reich den ARIA Award (einen der wichtigsten Musikpreise Australiens) für das beste klassische Album.
Über seinen Stil sagte der Komponist: „Meine musikalische Sprache ist melodisch geprägt und sehr rhythmisch. Sie fußt auf einer generell zugänglichen harmonischen Logik und hat den Anspruch, die Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen. Ich versuche auch mit jedem Werk, die Grenzen der instrumentalen Techniken noch weiter auszureizen.“
Das Oboenkonzert lässt sich in vier Abschnitte einteilen, wobei der dritte an flirrende Hitze in der tasmanischen Wüste erinnert.
Die europäische Erstaufführung von „Spirit of the Wild“ fand im Januar 2020 an der Musikhochschule Weimar statt.
Die 4. Sinfonie op. 120 von Robert Schumann erlebte 1853 in Düsseldorf ihre umjubelte Uraufführung. Bereits 1841 war sie im Leipziger Gewandhaus in ihrer Erstfassung als 2. Sinfonie op. 50 gespielt worden, jedoch mit keinem besonders großen Erfolg. Als Schumann das Werk publizieren wollte, lehnten sowohl der Verlag Breitkopf & Härtel als auch Peters ab. Der Komponist arbeitete die Sinfonie grundlegend um und instrumentierte sie auch neu, „freilich besser und wirkungsvoller als sie früher war“, wie er selbst in einem Brief an den holländischen Dirigenten Johannes Verhulst äußerte.
Auf dem Autograph der Zweitfassung weist der Titel „Symphonische Phantasie“ auf einen freieren Umgang mit der klassischen Sinfonieform hin. So sind die vier Sätze ohne Pause miteinander verbunden, weisen aber untereinander verschiedene Bezüge auf.
Karten zu 13 €, ermäßigt 8,50 €, HMT-Studierende 3 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Symposium I: „Johann Sebastian Bach: Das Leipziger Orgelwerk – Der Dritte Teil der Clavierübung“
2023 jährt sich Bachs Amtsantritt als Leipziger Thomaskantor zum 300. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet das Kirchenmusikalische Institut der Hochschule für Musik und Theater drei Kurzsymposien zu den Leipziger Orgelwerken Bachs. Hierzu sind neben den Studierenden und Dozierenden des Instituts renommierte Wissenschaftler und Interpreten eingeladen, die zu den Werken und ihrem musikalisch-theologischen Hintergrund sprechen werden. Jede Veranstaltung wird durch ein Konzert der Studierenden abgeschlossen.
Das erste Symposium findet am Freitag, 31. März von 9 bis ca. 20.30 Uhr statt und setzt sich am Samstag, 1. April zu den gleichen Uhrzeiten fort.