An die Ferne Geliebte op. 98 (Alois Jeitteles)
Hochschulsinfonieorchester
Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende
Programm:
Carl Reinecke (1824-1910): 3. Sinfonie g-Moll op. 227 (1894)
Johannes Brahms (1833-1897): Konzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102
Béla Bartók (1881-1945): Der wunderbare Mandarin (Suite) Sz 73
Es ist eine seit langem bestehende Tradition, dass das Sinfonieorchester der Hochschule für Musik und Theater Leipzig jährlich ein Gewandhauskonzert gibt – und zwar anlässlich des Todestages von Konservatoriumsgründer und Hochschulnamenspatron Felix Mendelssohn Bartholdy. Er starb vor 176 Jahren am 4. November 1847 und leitete bekanntlich das Leipziger Gewandhausorchester.
Carl Reinecke amtierte mit 35 Dienstjahren (1860-1895) bis heute am längsten als Gewandhauskapellmeister. Da sich am 23. Juni 2024 sein Geburtstag zum 200. Mal jährt, widmet das Gewandhaus Carl Reinecke in der Spielzeit 2023/24 einen Themenschwerpunkt mit zahlreichen Konzerten. In diesem Konzert erklingt Reineckes 3. Sinfonie, die 1894 entstand und damit zu seinen späten Kompositionen zählt. Kurz vor Ende seiner Amtszeit als Gewandhauskapellmeister wurde der Viersätzer am 21. Februar 1895 unter Reineckes Leitung uraufgeführt. Auch wenn manche Passagen der Bläser an Liszts frühe Tondichtungen erinnern, steht die Sinfonie eher im Geiste von Schumann und Mendelssohn, mit denen Reinecke befreundet war.
Auch mit Johannes Brahms unterhielt Carl Reinecke freundschaftliche Beziehungen.Besonders verdient machte er sich um die Uraufführung der vollständigen siebensätzigen Fassung von Brahms’ Requiem 1869.
Das Doppelkonzert für Violine und Violoncello a-Moll op. 102 gilt als Versöhnungswerk zwischen Brahms und dem Geiger Joseph Joachim: In den 1880er Jahren hatte sich Joachim scheiden lassen, wobei der Komponist jedoch Partei für dessen Frau Amalie ergriff und es daraufhin zu Verstimmungen zwischen beiden Musikern kam. Mit der Komposition des Doppelkonzertes wagte Brahms im Sommer 1887 einen Versöhnungsversuch, der schließlich auch gelang.
Das Ballett „Der wunderbare Mandarin“ von Béla Bartók ist das letzte Bühnenwerk des Komponisten. Gleich nach der Uraufführung 1926 in Köln wurde es von Bürgermeister Konrad Adenauer (dem späteren Bundeskanzler) abgesetzt. Publikum und Kritiker waren von der Handlung geschockt, da Bartók ein Morddrama schrieb, das in einer trostlosen Großstadt spielt: Es geht um mehrere Zuhälter, ein junges Mädchen und drei Freier. Die ersten zwei Männer werden wieder hinausgeworfen. Als Dritter kommt ein reicher, unheimlicher Mandarin. Das Mädchen hat Angst vor ihm. Drei Mal versuchen die Zuhälter, den Mandarin umzubringen. Erst als das Mädchen ihn umarmt, fangen seine Wunden an zu bluten, und der Mandarin stirbt. Im Konzert ist die Orchestersuite zu hören, in welche Bartók etwa zwei Drittel der ursprünglichen Ballettmusik übernahm.
Karten für das Konzert am 5.11.2023 im Gewandhaus zu 16 € zzgl. VVK-Gebühr, Ermäßigung für Berechtigte an der Gewandhauskasse unter Tel. 0341/1270-280
Das Konzert wird am Montag, 6.11.2023, 19.30 Uhr in der Hochschule, Grassistraße 8, Großer Saal wiederholt.
Karten zu 13 €, ermäßigt 8,50 €, HMT-Studierende 3 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)