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MÄRZ 2023

Konzert mit Notenpräsentation

So, 19.3.2023, 11.30 Uhr,
HMT, Grassistr. 8, Großer Saal

Konzert mit Notenpräsentation So, 19.3.2023, 11.30 Uhr,HMT, Grassistr. 8, Großer SaalMax Reger

Die Musikwelt begeht am 19. März 2023 Max Regers 150. Geburtstag. Aus diesem Anlass werden an der sinfonischen Eule-Orgel im Großen Saal der HMT, Grassistr. 8 um 11.30 Uhr alle Choralfantasien Regers erklingen, verbunden mit der Neuausgabe der Werke in der Edition Peters.

Interpret und Herausgeber der Publikation ist Martin Schmeding, Professor für Orgel am Kirchenmusikalischen Institut der Hochschule.

DIe Werke erklingen in zwei Teilen, in der Pause ist für Stärkungen in "Reger-Manier" gesorgt.

Die Veranstaltung kann auch im Live-Stream unter folgendem Link besucht werden:

https://vimeo.com/event/3150842/367504fe34

 

Zu den Werken:

 

Die Beschäftigung mit Chorälen und deren kompositorischer Verarbeitung in einer Großform ist eng mit einem entscheidenden Einschnitt in Max Regers Leben verknüpft:

Nach einem vollständigen physischen und psychischen Zusammenbruch, ausgelöst durch finanzielle Sorgen, berufliche Unsicherheit, unruhige Lebensumstände und die Anstrengungen des Militärdienstes, kehrte Reger im Juni 1898 in sein Elternhaus nach Weiden zurück.

Die mit diesem Wechsel verbundene „wohltuende Ruhe und innere Sammlung“ führte dazu, dass sich der aufstrebende Komponist ganz der „Ausgestaltung seiner künstlerischen Pläne und Entwürfe ohne jede äußere Ablenkung widmen konnte“.

Für die Entstehung der Choralfantasien werden noch zwei weitere Aspekte bedeutsam: Zum einen setzte sich Reger intensiv mit Texten und Melodien protestantischer Choräle auseinander, was zu seinem berühmten Ausruf: „Die Protestanten wissen nicht, was sie an ihrem Chorale haben!“ führte. Außerdem wurde die Beschäftigung mit zentralen Aspekten der menschlichen Existenz durch intensive Lektüre zeitgenössischer Literatur verstärkt.

Zum anderen führt die Rezeption der Werke von Richard Strauss zu einer Positionierung Regers im Spannungsfeld von absoluter und Programm-Musik.

Innerhalb von zwei Jahren entstehen so zwischen August 1898 und Oktober 1900 die sieben Choralfantasien Max Regers – und bilden auch den Abschluss seiner Beschäftigung mit der Großform. Sie umfassen zwei kontrastierende Paare: op. 27 und 30 bzw. op. 40, 1+2 sowie die als Trilogie über die Thematik Sterben – Auferstehung – Ewiges Leben konzipierte Folge der Fantasien op. 52, 1-3.

In der zusammenfassenden Sicht charakterisiert Fritz Stein diesen gewaltigen Beitrag Regers zur Gattung:

„Der trotzige Kampfesmut des Lutherliedes, Weltangst und Sterbenssehnsucht, alle Schrecken der Sündenschuld und Todesfurcht, unerschütterliche Glaubenszuversicht – durch alle Tiefen und Höhen des Menschseins und Gotterlebens ist die von dämonischen Gewalten zerrissene Seele des ringenden Künstlers mit den frommen Dichtern dieser alten Choräle hindurchgeschritten und hat in der Verlassenheit dieser Kampfjahre sich selbst und ihren Gott gefunden.“

HSO-Konzert

Fr/Sa, 31.3./1.4.2023, 19.30 Uhr,
HMT, Grassistr. 8, Großer Saal

HSO-Konzert Fr/Sa, 31.3./1.4.2023, 19.30 Uhr,HMT, Grassistr. 8, Großer SaalZhiyu Sandy Xu (Solist, Meisterklasse Oboe), Foto: privat

Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende

Solist: Zhiyu Sandy Xu – Oboe

 

Programm: 

 

Béla Bartók (1881-1945): Tanzsuite (Sz. 77) 

Nigel Westlake (* 1958): Spirit of the wild – Oboe Concerto

Robert Schumann (1810-1856): 4. Sinfonie d-Moll op. 120

 

Der ungarische Komponist Béla Bartók schrieb seine Tanzsuite 1923 anlässlich eines städtischen Festakts in Budapest. Da der Komponist auch als Sammler von Volksmusikmelodien bekannt ist, überrascht es nicht, dass das 16-minütige Werk von osteuropäischen Klänge geprägt ist. Er selbst  äußerte dazu: „Ziel des ganzen Werks war es nämlich, eine Art ideal erdachter Bauernmusik, ich könnte sagen, erdichtete Bauernmusiken nebeneinanderzustellen, sodass die einzelnen Sätze bestimmte musikalische Typen darstellen: ungarische, walachische, slowakische und auch arabische, zuweilen kam es sogar zur Überschneidung dieser Arten.“

 

Nigel Westlake ist ein australischer Komponist, Musiker und Dirigent. Er studierte am Sydney Conservatorium of Music, an der Australian Film and Television School, und bei seinem Vater lernte er Klarinette. Er schrieb neben Sinfonien, Solokonzerten mit Orchester und Kammermusik auch Auftragsmusiken für verschiedene Bands und Filme und ging selbst beispielsweise mit der Magic Puddin’ Band und dem Australia Ensemble auf Tournee.

Sein Oboenkonzert „Spirit of the Wild“ entstand im Jahr 2016 nach einem Besuch von Bathurst Harbour, einer Bucht an der Südwestküste von Tasmanien, wo Jahrtausende lang die Needwonnee, ein Aborigines-Stamm, lebte. Die Gegend ist nur zu Fuß, mit dem Boot oder mit dem Flugzeug erreichbar. Westlake hatte Tasmanien schon als Kind gemeinsam mit seinen Eltern erkundet. Der Komponist bezeichnete das Werk, eine Auftragskomposition für das Sydney Symphony Orchestra, als einen „Liebesbrief an die australische Wildnis“. Die entstandene CD erhielt 2019 zusammen mit einer Komposition von Steve Reich den ARIA Award (einen der wichtigsten Musikpreise Australiens) für das beste klassische Album. 

Über seinen Stil sagte der Komponist: „Meine musikalische Sprache ist melodisch geprägt und sehr rhythmisch. Sie fußt auf einer generell zugänglichen harmonischen Logik und hat den Anspruch, die Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen. Ich versuche auch mit jedem Werk, die Grenzen der instrumentalen Techniken noch weiter auszureizen.“ 

Das Oboenkonzert lässt sich in vier Abschnitte einteilen, wobei der dritte an flirrende Hitze in der tasmanischen Wüste erinnert.

Die europäische Erstaufführung von „Spirit of the Wild“ fand im Januar 2020 an der Musikhochschule Weimar statt.

 

Die 4. Sinfonie op. 120 von Robert Schumann erlebte 1853 in Düsseldorf ihre umjubelte Uraufführung. Bereits 1841 war sie im Leipziger Gewandhaus in ihrer Erstfassung als 2. Sinfonie op. 50 gespielt worden, jedoch mit keinem besonders großen Erfolg. Als Schumann das Werk publizieren wollte, lehnten sowohl der Verlag Breitkopf & Härtel als auch Peters ab. Der Komponist arbeitete die Sinfonie grundlegend um und instrumentierte sie auch neu, „freilich besser und wirkungsvoller als sie früher war“, wie er selbst in einem Brief an den holländischen Dirigenten Johannes Verhulst äußerte. 

Auf dem Autograph der Zweitfassung weist der Titel „Symphonische Phantasie“ auf einen freieren Umgang mit der klassischen Sinfonieform hin. So sind die vier Sätze ohne Pause miteinander verbunden, weisen aber untereinander verschiedene Bezüge auf. 

 

 

Karten zu 13 €, ermäßigt 8,50 €, HMT-Studierende 3 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)

 

 

 

Pressestelle

Dr. Katrin Schmidinger

Grassistraße 8

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