Sinfoniekonzert
mit dem Hochschulsinfonieorchester
Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende
Solist: Dasol Kim – Klavier (Meisterklasse Prof. Gerald Fauth)
Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Ouvertüre „Die Hebriden“
Sergej Prokofjew (1891-1953): 2. Klavierkonzert g-Moll op. 16
Witold Lutosławski (1913-1994): Symphonie Nr. 4 (1992)
Richard Strauss (1864-1949): Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28
Es ist eine seit Jahren bestehende Tradition, dass das Sinfonieorchester der Hochschule für Musik und Theater (HSO) ein Konzert im Gewandhaus gibt – und zwar anlässlich des Todestages von Konservatoriumsgründer und Hochschulnamenspatron Felix Mendelssohn Bartholdy, der am 4. November 1847 – also genau vor 172 Jahren – starb.
Die ersten 21 Takte seiner Ouvertüre „Die Hebriden“ entstanden im Rahmen einer England- und Schottland-Reise 1829. Das Werk vollendete er auf seiner Italienfahrt 1830 in Rom. Wie zahlreiche andere Kompositionen überarbeitete er die Ouvertüre sogar noch nach der Londoner Erstaufführung im Mai 1832. An seine Schwester Fanny schrieb er bereits einige Monate zuvor: „[...] der Mittelsatz in Forte D-Dur ist sehr dumm, und die ganze sogenannte Durchführung schmeckt mehr nach Kontrapunkt als nach Tran und Möwen und Laberdan [eingelegter Kabeljau – K. S.], und es sollte doch umgekehrt sein.“
Wie bei der Schottischen Sinfonie wurde Mendelssohn zu dieser Komposition durch das Meer angeregt – bei dieser Ouvertüre speziell durch die schottische Insel Staffa und ihre berühmte Fingalshöhle.
Sergej Prokofjew war selbst ein ausgezeichneter Pianist und komponierte seine fünf Klavierkonzerte zunächst für den eigenen Gebrauch. Das viersätzige 2. Klavierkonzert op. 16 komponierte er 1913, jedoch ging die Originalpartitur bei einem Brand verloren, sodass Prokofjew 1923 eine zweite Fassung erstellte, die ein Jahr später in Paris mit ihm als Solist erstmals aufgeführt wurde. Mit diesem Werk reagierte er auf Vorwürfe (oberflächliche Virtuosität und Tastenakrobatik), die sein 1. Klavierkonzert ausgelöst hatte, und schrieb nun ein Werk mit mehr Tiefgang. Dennoch endete die Uraufführung in einem Skandal, und Prokofjew konnte erst mit seinem 3. Klavierkonzert Erfolge erringen.
Seine Symphonie Nr. 4 schrieb Witold Lutosławski zwei Jahre vor seinem Tod. Seit etwa 1979 verfolgte der Komponist eher einfachere, beinahe neoklassizistische Strukturen in seinen Werken. Die 4. Sinfonie entstand als Auftragswerk des Los Angeles Philharmonic Orchestra und wurde 1993 unter Lutosławskis Leitung uraufgeführt. Wie auch in anderen Werken orientiert sich der Komponist hier an der zweisätzigen Form, denn er äußerte einmal: „Ich war nicht immer glücklich mit der Brahmsschen Tradition. Bei Brahms gibt es zwei Hauptsätze, das sind der erste und der vierte Satz. Nach meiner Erfahrung als Hörer ist das zu viel. [...] Meine Lösung besteht darin, den ersten Satz als Vorbereitung für den Hauptsatz zu betrachten. [...] Er muß uns hungrig machen und schließlich auch ungeduldig. Das ist dann der richtige Augenblick, mit dem Hauptsatz zu beginnen. Das ist meine Lösung, und ich denke, sie funktioniert ziemlich gut.“
Eigentlich wollte Richard Strauss eine Eulenspiegel-Oper schreiben, doch nach dem Misserfolg seiner Oper „Guntram“ brachte er seine Ideen dazu in eine Sinfonische Dichtung ein. Eine charakteristische Hornmelodie als das Thema von Till Eulenspiegel zieht sich durch das gesamte Werk. Zahlreiche Episoden aus dem Leben des Narren werden erzählt, so sein Auftreten bei den Marktweibern, als Wanderprediger und als Verliebter, bis er schließlich vom Gericht zum Tod verurteilt wird.
Seit der Uraufführung 1895 in Köln unter der Leitung von Franz Wüllner gehört „Till Eulenspiegel“ zu den populärsten Werken des Komponisten.
Das HSO wird am 4.11. im Gewandhaus von Matthias Foremny, seit 2014 Dirigierprofessor an der HMT, und am 5.11. in der HMT von Studierenden geleitet.
Karten für das Konzert am 4.11.2019 im Gewandhaus zu 14 € zzgl. VVK-Gebühr, Ermäßigung für Berechtigte an der Gewandhauskasse unter Tel. 0341/1270-280
Karten für das Konzert am 5.11.2019 in der HMT zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Veranstaltung der Fachrichtung Komposition/Tonsatz und des Zentrums für Gegenwartsmusik (ZfGM)
Leitung: Prof. Dr. Claus-Steffen Mahnkopf
Musikalische Leitung: Prof. Dr. Fabien Lévy
Antrittskonzert von Prof. Dr. Fabien Lévy
Programm:
Fabien Lévy (*1968):
„A propos“ für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier (2008)
„Les deux ampoules d’un sablier peu à peu se comprennent“ für verstärkte Harfe solo (1997)
„Danse Polyptote“ für Akkordeon und Violoncello (2013)
„Nun habe ich nichts mehr“ für verstärkten Sopran, Akkordeon, Klavier, Klarinette und E-Gitarre (2016)
„Murmelt mein Blut“ für Mezzo-Sopran und Klavier (2018)
„Soliloque sur [X, X, et X] – Selbstgespräch eines Computers über ein von ihm missverstandenes Konzert“ (2001-2007)
Musik & Gegenwart ist eine seit vielen Jahren fest etablierte Reihe innerhalb der Hochschulveranstaltungen.
Mit diesem Konzert stellt sich Prof. Dr. Fabien Lévy von der Fachrichtung Komposition/Tonsatz mit eigenen Werken näher vor. Er ist seit dem 1. Oktober 2017 an der HMT tätig.
Fabien Lévy studierte Klavier (Klassik und Jazz) und Komposition am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris und erwarb zuvor zwei Fachdiplome in Mathematik und theoretischer Wirtschaftswissenschaft. Nach anfänglicher Tätigkeit als Forscher und Dozent auf beiden Gebieten widmet er sich seit 1994 ganz der Musik.
Neben seinen Aktivitäten als Komponist promovierte er in Musiktheorie über die „Diskrepanz zwischen analytischer und perzeptiver Musikkomplexität“ an der Ecole des Hautes Études en Sciences Sociales und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze.
Von 1998 bis 2001 war er am Musikforschungszentrum IRCAM in Paris tätig. 2001 kam Fabien Lévy als Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD nach Deutschland, 2003 war er als Rompreisträger in der Villa Medici (Académie de France) in Rom und erhielt 2004 den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung.
In den Jahren 2005/06 unterrichtete er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Danach war er bis 2012 Assistant-Professor für Komposition an der Columbia University in New York und von 2012 bis 2017 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold.
Sein Werkverzeichnis, von den Verlagen Billaudot (Paris) und Ricordi (Berlin) herausgegeben, umfasst Solowerke, Kammermusik, Ensemble- und Orchesterstücke und Computermusik. Seine Kompositionen wurden durch das Berliner Rundfunksinfonieorchester, das Orchestre National de France, die Tokyo Philharmoniker, das Ensemble Modern Frankfurt, das Moscow Contemporary Music Ensemble und von vielen anderen aufgeführt.
Eintritt frei
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Samstag, 23.11.2019, ab 9.30 Uhr, Grassistraße 8, Probesaal (Raum 304)
Sonntag, 24.11.2019, ab 9.30 Uhr, Grassistraße 8, Probesaal (Raum 304)
Musikphilosophisches Symposium
Thema: Was ist Musikphilosophie?
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Fuhrmann (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Claus-Steffen Mahnkopf (Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig)
Eine Veranstaltung des Zentrums für Gegenwartsmusik (ZfGM) der HMT und des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Leipzig in Kooperation mit der Gesellschaft für Musik und Ästhetik.
Programm:
Samstag, 23.11.2019:
9.30-10.15 Uhr: Prof. Dr. Wolfgang Fuhrmann (Leipzig), Braucht die Musikphilosophie die Musikwissenschaft? Und: Braucht die Musikwissenschaft die Musikphilosophie?
10.15-11 Uhr: Dr. Katrin Eggers (Hannover), Musikphilosophie und Musikwissenschaft: Interdisziplinarität als Herausforderung
11.15-12 Uhr: Prof. Dr. Matthias Vogel (Gießen) Musikverstehen und Musik verstehen
12- 12.45 Uhr: Dr. Thomas Dworschak (Leipzig), Der Sinn der Musik und der Sinn des Verhaltens als Kulturphänomene
Pause
14.30-15.15 Uhr: PD Dr. Christian Grüny (Witten), Nach der Musik: Für eine anti-essentialistische Philosophie der Musik
15.15-16 Uhr: Prof. Dr. Jürgen Stolzenberg (Halle), Das musikalische Subjekt
16.15-17 Uhr: Prof. Dr. Tobias Janz (Bonn), Subjektivität und Normativität in der Musik. Ein musikhistorisches und musikphilosophisches Thema
17.00-17.45 Uhr: Prof. Dr. Gunnar Hindrichs (Basel), Musikphilosophie aus ästhetischer Vernunft
Sonntag, 24.11.2019:
9.30-10.15 Uhr: Prof. Dr. Claus-Steffen Mahnkopf (Leipzig), Con espressione. Die Bedeutung der Musikphilosophie für die musikalische Produktion
10.15-11 Uhr: Prof. Dr. Christoph Türcke (Leipzig), Musik und Naturgewalt
11.15-12 Uhr: Prof. Dr. Nikolaus Urbanek (Wien), Lust | Erfahrung | Praxis. Herausforderungen zeitgemäßer Musikphilosophie
12-12.45 Uhr: PD Dr. Ferdinand Zehentreiter (Frankfurt), Zur praxistheoretischen Begründung der Ästhetik – jenseits der hegemonialen Komplementarität von Musikphilosophie und „empirischer Ästhetik“
Pause
14.30-15.15 Uhr: Prof. Dr. Richard Klein (Freiburg), Adornos Materialbegriff. Problem und Geschichte
15.15-16 Uhr: Dr. Cosima Linke (Saarbrücken), Zum Verhältnis von Musikphilosophie und musikalischer Analyse. Eine diskursanalytische Betrachtung
16.15-17 Uhr: Dr. Gabriele Geml (Wien), Musikphilosophie und Sprachästhetik
17-17.45 Uhr: Prof. Dr. Daniel Martin Feige (Stuttgart), Das besondere Denken – das Besondere denken. Musikästhetik als Herausforderung für Musikwissenschaft und Philosophie
Eintritt frei
Orgelkonzert
zum Kurs mit Prof. Zsigmond Szathmáry
Projekt des Kirchenmusikalischen Instituts in Kooperation mit dem Zentrum für Gegenwartsmusik (ZfGM)
Mitwirkende:
Anikó Katharina Szathmáry – Violine (als Gast)
Prof. Stefan Rapp – Schlagzeug
Prof. Zsigmond Szathmáry und Prof. Martin Schmeding – Orgel
Zsigmond Szathmáry zählt ohne Zweifel zu den zentralen Organisten und Spezialisten für zeitgenössische Musik der Gegenwart. Als Professor für Orgel an der Hochschule für Musik Freiburg und Dozent bei der Haarlemer Orgelakademie sowie Titularorganist der Kunststation St. Peter Köln prägte er Generationen von jungen Organistinnen und Organisten und spielte die Uraufführung unzählbarer Orgelwerke. Darüber hinaus ist er auch selbst als profilierter Komponist in der Tradition so berühmter ungarischer Komponisten wie Zoltán Kodály, Béla Bartók oder György Ligeti mit umfassendem Œuvre tätig.
In Leipzig wird er für das Kirchenmusikalische Institut in Kooperation mit dem Zentrum für Gegenwartsmusik (ZfGM) einen Kurs für Interpretation und Komposition auf dem Gebiet der Orgel geben.
Eingeleitet wird der Orgelkurs mit einem Konzert im Großen Saal. Es erklingen ausschließlich Werke von Zsigmond Szathmáry selbst, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag begeht, so seine Kompositionen "BACH – Hommage à ... ", "Cadenza con Ostinati", "Mors et vita", "Dies irae" und "Feuertaufe".
Bei diesem Konzert wirken auch dessen Tochter Anikó Katharina Szathmáry sowie von der HMT die Professoren Stefan Rapp und Martin Schmeding mit.
Kurse von Prof. Zsigmond Szathmáry im Großen Saal finden am Montag, 25.11., und Dienstag, 26.11.2019, von 10 bis 14 und 16 bis 19 Uhr statt. Zuhörer sind willkommen.
Eintritt frei
mit Studierenden und Lehrenden der Bläserklassen
Leitung: Prof. Anna Garzuly-Wahlgren
Projekt der Fachrichtung Blasinstrumente/Schlagzeug
Thema: „Tschechien“
Programm:
Bohuslav Foerster (1859-1951): Nonet F-Dur op. 147 (1931)
für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass
Leoš Janáček (1854-1928): Mladi (1924)
für Bläsersextett (Flöte, Oboe, Klarinette, Bassklarinette, Fagott, Horn)
Antonin Dvořák (1841-1904): Serenade op. 44 (1878)
für zwei Oboen, zwei Klarinetten, Bassklarinette, zwei Fagotte, Kontrafagott, drei Hörner, Violoncello und Kontrabass
In diesem Konzert führen Studierende und Lehrende der Bläserklassen zusammen mit einigen Musikern aus der Fachrichtung Streichinstrumente kammermusikalische Kompositionen tschechischer Komponisten auf. Leoš Janáček war Alumnus der Leipziger Hochschule und bewunderte Antonin Dvořák. Bohuslav Foerster war Dvořáks Schüler. Die im Konzert zu hörenden Werke entstanden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und erklingen als Sextett, Nonett und mit einer bis zu 13-köpfigen Besetzung.
Eintritt frei
Freitag, 29.11.2019, 17.00 Uhr
Samstag, 30.11.2019, 15.00 Uhr
Sonntag, 1.12.2019, 15.00 Uhr
Montag, 2.12.2019, 17.00 Uhr, Dittrichring 21, Blackbox (-1.33)
Musikalische Leitung: Ulrich Pakusch
Regie: Steffen Piontek
Projekt der Fachrichtung Gesang/Musiktheater
Insgesamt vier Kinderopern schrieb der russische Komponist César Cui. Zusammen mit Mili Balakirew, Alexander Bordoin, Modest Mussorgski und Nikolai Rimski-Korsakow bildete er seit 1857 die „Gruppe der fünf“ – auch genannt „Das mächtige Häuflein“. Dieser Verbund propagierte die Förderung einer nationalrussischen Musik in der Nachfolge Glinkas und eine Ablehnung von Musik, die sich – wie Tschaikowskis – an westeuropäischen Vorbildern orientierte. Cui arbeitete als Ingenieur, Generalleutnant und Musikkritiker, setzte sich später jedoch vom „Häuflein“ ab und schrieb Verrisse über Mussorgski und Sergej Rachmaninow. Interessanterweise ist in seiner Musik jedoch weniger russisches Flair nachweisbar, sondern eher eine Bewunderung für Robert Schumann.
Ab 1880 beschäftigte sich Cui verstärkt mit französischen Opernstoffen. Nach der Jahrhundertwende schrieb er Kinderopern – so neben „Der gestiefelte Kater“ auch „Der Schneeprinz“, „Rotkäppchen“ und „Hänschen Dummkopf“.
Die allseits bekannte Geschichte vom „Gestiefelten Kater“ wurde durch die Märchensammlung der Gebrüder Grimm bekannt. Cuis „Der gestiefelte Kater“ entstand 1913, wurde im gleichen Jahr in St. Petersburg uraufgeführt und setzte den Erfolg seiner Kinderoper „Rotkäppchen“ aus dem Jahr 1911 fort.
Die Oper wird in der deutschen Fassung von Hans Dieter Arnold aufgeführt.
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Achtung: begrenzte Platzkapazität!