Programm:
Franz Schubert:
Sonaten D-Dur DWV 850 („Gasteiner Sonate“) und B-Dur DWV 960
Gerald Fauth studierte in seiner Heimatstadt Dresden bei Wolfgang Plehn und Amadeus Webersinke. Nach einem Zusatzstudium am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium wurde er 1984 von der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin für die Fachgebiete Kammermusik und Korrepetition als Mitarbeiter verpflichtet.
Nach dem Gewinn mehrerer Wettbewerbe in Barcelona und Leipzig wechselte er in die Fachrichtung Klavier und begann mit dem Aufbau einer eigenen Klavierklasse. 1992 erfolgte die Ernennung zum Professor an der Berliner Hochschule.
Im Jahr 2001 wurde Gerald Fauth an die HMT Leipzig berufen und war seitdem auch in verschiedenen akademischen Ämtern aktiv. Seit 2015 ist er als Prorektor für Lehre und Studium Mitglied des Rektorats.
In den zurückliegenden 40 Jahren gab Gerald Fauth zahlreiche Konzerte als Solist und Kammermusiker in Europa, Asien und Amerika. Er wirkte unter anderem auch als Juror bei nationalen und internationalen Wettbewerben und hat sich darüber hinaus in Meisterkursen einen Namen gemacht. Von 2005 bis 2009 war er künstlerischer Leiter des Euroarts-Festivals in Leipzig, seit 2012 betreut er mitverantwortlich die Internationale Mendelssohn-Akademie für Pianisten (IMAL). Zahlreiche Studierende seiner Klasse wurden als Preisträger bei Klavier- und Kammermusikwettbewerben ausgezeichnet.
Es erscheint heute kaum vorstellbar, dass Schuberts Klaviersonaten zu seiner Zeit fast unerkannt im Schatten der Beethovenschen Meisterwerke dieser Gattung standen. Tatsächlich fand Schuberts große B-Dur-Sonate D 960, in seinem letzten Lebensjahr komponiert und auf erschütternde Weise voller Abschiedswehmut erfüllt, über zehn Jahre nicht einmal einen Verleger, bevor sich Diabelli zu einer Veröffentlichung entschloss. 1825, drei Jahre vor Schuberts viel zu frühem Tod entstanden, feiert die Sonate D-Dur D 850 das Leben und die alpine Natur um Bad Gastein in vollen Zügen. Was für ein Kontrast an Emotionen und Gedanken, von einem Genie wie Franz Schubert kunstvoll ausgearbeitet und meisterhaft in Töne gesetzt!
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Bühnenprojekt des Instituts für Musikpädagogik
Musical: „Das Haus – Die Lüge – Der Streit“
Mitwirkende:
Studierende und Orchester des Instituts für Musikpädagogik mit Band
Orchesterleitung: Susanne Blumenthal/Konstanze Beyer
Projektleitung: Prof. Uta Ernst
Regie/Buch: Frank Leo Schröder
Der ganz normale Wahnsinn in einem ganz normalen Mietshaus steht im Mittelpunkt dieses Abends. Die Menschen leben nebeneinander her, grüßen sich im Hausflur und keiner nimmt vom Anderen Notiz. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes!
Nur eine Lüge kann das bequeme Dasein der Hausgemeinschaft am Leben erhalten. Aus Nachbarn, die bislang nur ihre Nachnamen vom Briefkasten her kannten, entwickelt sich eine verschworene Gemeinschaft ...
Regie führt Frank Leo Schröder, der schon zahlreiche erfolgreiche Musicals in der Hochschule auf die Bühne brachte.
Die Songs wurden von vier Studierenden speziell für Orchester arrangiert: Carsten Göpfert, Richard Knaupp, Martin Lorenz und Jonathan Mummert.
Karten zu 10 €, ermäßigt 7 €, HMT-Studierende 2,50 €
unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Hochschulsinfonieorchester
Leitung: Prof. Matthias Foremny/Studierende
Solist: Gabriele Campagna – Violine (Meisterklassenexamen)
Programm:
Moritz Eggert (* 1965): Puls (2011) op. 61
Benjamin Britten (1913-1976): Violinkonzert d-Moll op. 15 (Fassung von 1958)
Béla Bartók (1881-1945): Konzert für Orchester (Sz 116) (Fassung von 1945)
Das 2011 uraufgeführte viertelstündige Werk „Puls“ stammt von dem in München lebenden Komponisten, Pianisten, Performer, Dirigenten und Autoren Moritz Eggert. Der Komponist äußerte selbst zu seinem Werk:
„Musik als Reise durch das Unterbewusstsein, durch die Geräusche des eigenen Körpers. Einzig und allein auf einem durchgehenden Puls aufgebaut wie auf einem Herzschlag. Dieser Puls ist nicht regelmäßig, sondern beschleunigt sich, verlangsamt sich, wie bei einem Marathonläufer, wie bei einem Liebesakt. Der Puls der Mutter ist das erste Geräusch, das wir in unserem Leben wahrnehmen, es ist das archetypische Geräusch schlechthin. Ein Stück über den Puls ist auch ein Stück über den Beginn des Hörens. Notenlinien werden wie Adern behandelt, durch die ein beständiger Strom aus Tönen fließt.
Mit einher geht ein Verzicht auf jegliche konventionelle Gliederung oder traditionelle Kompositionstechniken, im Grunde bleibt das Stück bewusst in einem Klangraum, der auch einzelne Details durchdringt. Die Musik ist körperhaft, nicht körperlos, lebendig, nicht abstrakt. Es ist der Versuch, ein neues Hören zu definieren, der Puls fungiert hier wie ein roter Faden, dem man folgen kann, wenn man sich auf dieses Hören einlässt.“
Benjamin Britten schrieb sein Violinkonzert op. 15 im Alter von Mitte Zwanzig in den Jahren 1938/39. Er widmete es seinem Lehrer Henry Boys vom Royal College of Music in London, wo Britten von 1930 bis 1933 Klavier und Komposition studierte. Zur Zeit der Entstehung seines Werkes verließ Britten, der sich als Pazifist bezeichnete und Kriegsdienstverweigerer war, Europa und lebte bis 1942 in den USA. Sein Opus 15 wurde 1940 in New York von dem spanischen Geiger Antonio Brosa uraufgeführt. Anklänge an den spanischen Bürgerkrieg, den Brosa erleben musste, und auch an Alban Bergs Violinkonzert, dessen Uraufführung Britten 1936 in Barcelona mit Brosa als Solist besuchte, mögen Spuren in dem Werk hinterlassen haben. 1958 überarbeitete Britten sein Violinkonzert. Diese insgesamt häufiger gespielte Fassung wird in beiden Konzerten zu hören sein.
Auch das Leben von Béla Bartók war von Flucht geprägt. Das Konzert für Orchester, eines seiner bekanntesten Werke, entstand 1943, nachdem er 1940 kriegsbedingt aus Ungarn emigriert war und wie Britten in den USA ein neues Zuhause suchte. In New York starb er nur zwei Jahre später. Das Konzert stellte eine Auftragsarbeit für die Stiftung des Dirigenten Sergej Kussewizki dar. Uraufgeführt wurde es 1944 durch das Boston Symphony Orchestera unter genanntem Dirigenten. Im Februar 1945, sieben Monate vor seinem Tod, revidierte Bartók das Werk noch einmal. In seinem Opus, das verschiedene Kompositionstechniken miteinander verschmilzt und westeuropäische und ungarische Musik miteinander kombiniert, treten dem Werktitel gemäß immer wieder einzelne Orchestergruppen solistisch hervor.
Karten zu 10 €, ermäßigt 7 € und HMT-Studierende 2,50 €
unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)