Zwei junge Menschen haben ihr Herz füreinander entdeckt. Sie finden zueinander und alles scheint gut zu werden. Doch ihr Glück weckt auch Neid und Hass und treibt drei Unzufriedene dazu an, den Samen der Eifersucht zu säen.
Die Frucht geht auf: Vor dem Traualtar verstößt der junge Mann in seiner Verblendung die Braut.
Erst durch dieses Unglück findet ein anderes Paar, das bisher nur gewitzte Sticheleien ausgetauscht und Verbalkämpfe ausgefochten hat, endlich zusammen. Sie versuchen, die verstoßene Braut zu rächen und ihre Ehre wiederherzustellen.
Aber all ihre Mühe wäre vergebens, käme ihnen nicht der Zufall in Form einer schrägen Truppe theaterverliebter Wächter zu Hilfe. Mit ihrer Unbeholfenheit, die die Tatsachen doppelt missversteht und verdreht, kommen sie schließlich den Verbrechern auf die Schliche ...
Schon vor 400 Jahren, am 23. April 1616, verlor die Welt einen ihrer größten Dramatiker. Doch die Figuren in Shakespeares Stücken kommen mit ihren Konflikten, ihrer Suche, ihrer Zerrissenheit und ihren Sehnsüchten wie unsere Zeitgenossen daher. Und sie werfen ihr Leben mit einer solchen sprachlichen Wucht und so viel Witz auf die Bühne, dass wir fasziniert das ewig Menschliche in ihnen anschauen.
Die Themen scheinen altbekannt, doch die Varianten, die Shakespeare hier findet, der Witz, den er zündet, der Reichtum der Figuren, die zum Teil in Anlehnung an Hauptfiguren seiner großen Dramen daherkommen, sind einzigartig und zudem wundervolles Schauspielerfutter.
Die Rollen reichen nicht ganz aus für ein komplettes Studienjahr, also wird die Wächtertruppe zahlenmäßig aufgestockt und szenenmäßig erweitert und darf – wie die Handwerker in Shakespeares „Sommernachtstraum“ – das Stück von „Pyramus und Thisbe“ einstudieren und es dann – hoffentlich – vor der großen Hochzeit am Ende auch spielen. Auch wird der Handlungsort ein wenig verschoben: von Italien auf den Balkan, hin zu wilder Musik, überschäumender Lebensfreude und Feierwut.
Und schon sind die Voraussetzungen ideal, um 16 Schauspielstudenten, theatervernarrt wie die Wächtertruppe, jung wie das Liebespaar, wild wie die Verbrecher und voller Leben wie alle Shakespearefiguren auf „Viel Lärm um nichts“ loszulassen und mit ihnen ein Sommertheater- Feuerwerk abzubrennen.
Es soll eine ausgelassene, wilde Feier des Lebens werden, ein Plädoyer für die Buntheit der Welt. Mit Slapstick, Musik, Tanz, Kämpfen, Romantik und Sprachwitz.
„Wenn das gelingt, so ist Amor nicht länger der Bogenschütze, sein Ruhm wird auf uns fallen, und wir sind dann die einzig wahren Liebesgötter!“
***
Regie: Alexander Gamnitzer, Bühne: Thomas Weinhold, Kostüme: Amanda Siegert, Choreographie (Tanz): Silvia Zygouris, Choreographie (Kampf): Andreas Kühnel, Musik: Frank Raschke, Produktionsleitung: Kristina Patzelt
Aufführungstermine:
Donnerstag, 30. Juni bis Samstag, 15. Juli 2016, jeweils 20 Uhr, Innenhof des Grassimuseums, Johannisplatz 5-11
spielfrei: 4. Juli und 10. Juli
Achtung! Geänderte Anfangszeiten:
6. Juli: bereits 18 Uhr statt 20 Uhr
7. Juli: bereits 18 Uhr statt 20 Uhr
wenige Restkarten an der Abendkasse
4. Studioproduktion
Barockoper in drei Akten
Musikalische Leitung: Nick Gerngroß
Inszenierung und Bühne: Michael Höppner
Neben der großen Opernproduktion im Frühjahr stand bislang in jedem Jahr auch eine kleinere Studioproduktion auf dem Programm. Der Masterstudiengang Operngesang wird ab dem Wintersemester 2015/16 in veränderter Form angeboten. Ziel ist, das Studium stärker den Praxisanforderungen anzupassen, weswegen auch die Zahl der Studioproduktionen auf vier erhöht wurde.
Bei dieser 4. und letzten Studioproduktion im laufenden Studienjahr wird „La verità in cimento“, auf deutsch „Die Wahrheit auf dem Prüfstand“, aufgeführt. Es ist die 13. Oper von Antonio Vivaldi. Er komponierte sie 1720, aufgeführt wurde sie zum Karneval.
Thematisch geht es um eine Familientragödie und zwar um den Kaufmann Mamud. Er hat zwei Söhne mit zwei verschiedenen Frauen: Zelim zeugte er mit seiner Ehefrau Rustena, Melindo aber mit seiner Hausangestellten Damira. Um Damira, die sich in ihren Ansprüchen zurückgesetzt fühlt, zu besänftigen, verspricht ihr Mamud, dass ihr Sohn Melindo seine Firma erben werde. Zu diesem Zweck vertauscht er die beiden Kinder gleich nach der Geburt, so dass nun Rustena Melindo, Damira aber Zelim grosszieht. Die Handlung, die in dieser Inszenierung in die DDR-Zeit verlegt wird, setzt ein, als die Hochzeit des vermeintlichen Erben Melindo mit der attraktiven Rosane bevorsteht …
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr) und an der Abendkasse
Bach-Box-Ensemble
Gesamtkonzeption und Leitung: Prof. Dr. Martin Krumbiegel
Die Reihe BACH IN DER BOX ist eine beliebte Projektreihe an der HMT. Sie existiert seit Oktober 2010 und versteht sich als Plattform für Studierende und Lehrende aller Fachrichtungen, die Johann Sebastian Bach (neu) entdecken, seine oder auf ihn bezogene Werke – darunter auch Uraufführungen – zum Erklingen bringen und auf ganz unterschiedliche Art zeigen möchten, was sie mit dem großen Thomaskantor verbindet. Weitestgehend an jedem ersten Sonntag im Monat kommt beim Konzertabend eine Bachkantate passend zum jeweiligen Kirchensonntag zur Aufführung. Durch das Programm führt unterhaltsam erklärend Prof. Dr. Martin Krumbiegel, Initiator von BACH IN DER BOX, wobei die Reihe benannt ist nach der „Blackbox“, dem Namen des Großen Probesaals im Hochschulgebäude Dittrichring 21, wo die Konzerte in der Regel stattfinden. Auch werden immer wieder Studierende ausgezeichnet, die ein sich aus Spendengeldern der Konzertbesucher rekrutierendes Stipendium erhalten.
An diesem Abend gibt es ein Sonderkonzert im Großen Saal der HMT mit Werken von Bach, Vivaldi und einer Vivaldi-Jazzbearbeitung von HMT-Professor Ralf Schrabbe zu hören.
Programm:
Antonio Vivaldi:
Concerto für Violine, Streicher und Basso cont. g-Moll
„L’Estate“ RV 270 (aus: „Le quattro stagioni“)
Ralf Schrabbe:
Sechs Stimmungen nach Vivaldis Sommer
(für Klavierquintett und Saxophon)
Johann Sebastian Bach:
Konzert für zwei Klaviere und Orchester c-Moll BWV 1060
Passacaglia c-Moll, BWV 582
„Jauchzet Gott in allen Landen“ (BWV 51)
Henrike Henoch – Sopran, Bernd Bartels (a.G.) – Trompete
Daniel Tauber – Violine (Vivaldi), Johannes Enders – Saxophon
Izabella Kaldunska, Adriana Zarzuela – Violine
Matthias Schäfer – Viola, N.N. – Violoncello
Ralf Schrabbe – Jazzpiano
Helmut Kukuk, Tommaso Graiff – Klavier
Katrin Hauschildt – Orgel
Eintritt frei