Seit mehr als 40 Jahren ist der Deutsche Musikwettbewerb (DMW) des Deutschen Musikrates d e r nationale Wettbewerb für den professionellen musikalischen Nachwuchs in Deutschland.
2017 ist der DMW erstmals in Leipzig zu Gast. Etwa 200 Teilnehmer in 13 Solo- und Kammermusikkategorien sowie in der Kategorie Komposition geben ihr Bestes, um Publikum und prominent besetzte Jury von ihrem Können zu überzeugen. Solokategorien sind in diesem Jahr Blockflöte, Flöte, Oboe, Horn, Tenor-/Bassposaune, Cembalo, Klavier und Schlagzeug. In den Duo- und Ensemblekategorien stehen zur Wertung Duo Violine/Klavier, Duo Viola/Klavier, Klaviertrio, Klavierquartett sowie Ensembles in freier Besetzung (instrumental und vokal).
Alle Wettbewerbsdurchgänge vom 27. Februar bis zum 10. März in den HMT-Gebäuden Grassistraße 8 und Dittrichring 21 sind öffentlich bei freiem Eintritt (tagesaktuelle Zeitpläne unter www.musikrat.de/dmw).
Die Stipendiaten und Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2017 werden in zwei Abschlusskonzerten zu hören sein, so an diesem Abend in der HMT (Kammermusik) und einen Abend später im Gewandhaus zu Leipzig (Solisten/Staatskapelle Halle).
Karten für das Abschlusskonzert ab Dezember 2016
Infos unter www.musikrat.de/dmw
Frühlings Erwachen! (LIVE FAST – DIE YOUNG)
nach Frank Wedekind
unter der Verwendung der Fassung von Nuran David Calis
Nach dem Gastspiel der Hallenser Studionszenierung „Räuber“ im März 2015 präsentieren sich die Studierenden des Schauspielstudios am neuen theater halle mit ihrer 2016er Studioproduktion „Frühlings Erwachen! (LIVE FAST – DIE YOUNG) nach Frank Wedekind (Regie: Nick Hartnagel).
Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen – eine Kindertragödie“ von 1891 war seinerzeit ein Skandal. Acht Jugendliche stolperten in eine Welt, die sie noch nicht verstehen konnten und die sie nicht verstehen wollen. Während einige von ihnen versuchten, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, zerbrachen andere daran. Viel zu früh.
Nuran David Calis formulierte 2007 ihre Fragen neu und unterzog so Wedekinds Thematik einer Aktualisierung.
In der Spielfassung des jungen Regisseurs Nick Hartnagel sind knapp zehn Jahre später die autoritären Schranken aus Wedekinds Klassiker der Moderne zur irreführenden Freiheit des 21. Jahrhunderts geworden. In der Halleschen Produktion treten sie als eine neue Generation von Berufseinsteigern auf: Moritz, Melchior, Wendla, Hans, Ernst, Martha, Ilse und Thea. Sie sind im Stück Schauspielstudenten, kurz vor dem entscheidenden Intendantenvorspiel, junge Erwachsene, Freunde und Konkurrenten …
Mit dieser Inszenierung gewannen drei Studierende des Studios Halle 2016 in der Schweiz den 27. Wettbewerb zur Förderung des Schauspielernachwuchses.
Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)
Hochschulsinfonieorchester
Leitung: Matthias Foremny/Studierende
Solisten: Filipa Lima – Flöte, Philipp Hösli – Fagott
Programm:
Carl Maria von Weber (1786-1826): Fagottkonzert F-Dur op. 75
Krzysztof Penderecki (* 1933): Concerto per flauto ed orchestra da camera
Anton Bruckner 1824-1896): 6. Sinfonie A-Dur
Das Fagottkonzert von Carl Maria von Weber gehört zusammen mit Mozarts B-Dur-Konzert KV 191 (186e) zu den beliebtesten und meistgespielten Solokonzerten für das tiefe Holzblasinstrument. Er komponierte es zwischen dem 14. und 27. November 1811 für Georg Friedrich Brandt, den Solofagottisten der Münchner Hofkapelle. Uraufgeführt wurde das Werk am 28. Dezember vom Widmungsträger selbst im Münchner Hoftheater. Weber selbst nahm an dem Konzert aber nicht teil, da er in die Schweiz gezogen war.
Das Fagottkonzert bleibt hinsichtlich seiner Struktur ganz im Rahmen des klassischen Konzertes.
Das etwa 25-minütige „Concerto per flauto ed orchestra da camera“ von Krzysztof Penderecki entstand 1992 und besteht aus einem Satz. Das Werk offenbart bereits zu Beginn eine markante Besonderheit: Nicht das Soloinstrument führt in die Komposition ein, sondern die Klarinette, die auch im weiteren Verlauf dominant in den virtuosen Dialog von Flöte und Orchester einbezogen ist. Nach einem ausdrucksstarken Andante entwickelt sich ein regelrechtes Wettrennen zwischen der Flöte und ihren Begleitern. Mit dem Schlussvermerk „Totale Mondfinsternis“ deutet Penderecki auf das lyrische Verklingen der Musik hin, die wie der Mond in das Schattenreich der Erde entflieht.
Anton Bruckners 6. Sinfonie entstand zwischen 1879 und 1881 und wird bis heute weniger häufig gespielt als seine anderen Sinfonien. Es ist das erste Werk, das der Komponist nicht noch einmal revidierte. Dennoch wurden zu seinen Lebzeiten nur die beiden Mittelsätze 1883 in Wien mit großem Erfolg uraufgeführt, wobei die Presse besonders das Adagio hervorhob. Die vollständige Sinfonie erlebte ihre Uraufführung erst 1899, drei Jahre nach Bruckners Tod, wobei Gustav Mahler Retuschen an der Instrumentation und starke Kürzungen vornahm. Dennoch erscheint die Sechste kompakter und knapper als die Fünfte.
Im gesamten 1. Satz ist der typische „Bruckner-Rhythmus“, eine Kombination von Dreier und Zweier, zu hören, wobei Max Auer den Kopfsatz als „einen der allerherrlichsten ersten Sätze“ Bruckners bezeichnete. Und der Komponist selbst nannte seine 6. Sinfonie wegen ihrer Kühnheiten die „Keckste“.
Das Hochschulsinfonieorchester wird an diesen Abenden von Matthias Foremny, seit 2014 Dirigierprofessor an der HMT, und von Studierenden geleitet.
Karten zu 9 €, ermäßigt 6 € und HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)