STUDIO D - Düsseldorfer Schauspielhaus
Studioinszenierung 2022, 3. Studienjahr
Foto: Thomas Rabsch
Eine Inszenierung mit den Studierenden des Schauspielstudios Düsseldorf
von Thomas Mann
Besetzung
Pieter Peeperkorn Nils David Bannert
Emerentia Stöhr Stella Maria Köb
Joachim Ziemßen Jacob Zacharias Eckstein
Premiere am 16. März 2022 — Schauspielhaus, Kleines Haus
Thomas Manns »Der Zauberberg« beschreibt eine abgeschlossene Welt in einem Sanatorium hoch in den Schweizer Bergen. Wer sich hier aufhält, versucht, die Schwächen des eigenen Körpers zu überwinden, um genesen in die Gesellschaft zurückzukehren. Doch der Verführungskraft der Heilanstalt, in die Manns tausendseitiger Bildungs- und Abenteuerroman einlädt, ist nur schwer zu widerstehen. Ihre Patient*innen sind eingebunden in die immer gleichen Abläufe aus Mahlzeiten, Anwendungen und Liegekuren und entwickeln ein eigentümliches Verhältnis zur Zeit. So kann sich ein für wenige Wochen geplanter Aufenthalt auf sieben Jahre ausdehnen. Der Welt abhandengekommen, finden die Patient*innen hier Gelegenheit zu all dem, wofür draußen die Zeit fehlt. Sie widmen sich der Selbsterkundung und Zerstreuung, dem Flirt und den großen Fragen der menschlichen Existenz: »Zum Leben gibt es zwei Wege: Der eine ist der gewöhnliche, direkte und brave. Der andere führt über den Tod, und das ist der geniale Weg.«
Die Studierenden der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig sammeln zwei Jahre lang im Schauspielstudio des Düsseldorfer Schauspielhauses Berufserfahrung und sind Teil des Ensembles. Mit dem »Zauberberg«, inszeniert von Schauspieler, Regisseur und Ensemblemitglied Wolfgang Michalek und mit einer Choreografie von Bridget Petzold, schließen die Studierenden jetzt ihre Ausbildung ab. Das Schauspielstudio am D’haus wird von Janine Ortiz und Wolfgang Michalek gemeinsam geleitet.
STUDIO L - SCHAUSPIEL LEIPZIG
Studioinszenierung 2022, 3. Studienjahr
© Rolf Arnold
Eine Inszenierung mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Leipzig
nach einem Hörspieltext von Wolfram Lotz
für die Bühne bearbeitet von Jonas Fürstenau
Besetzung
Team
Licht: Mattheo Fehse
Arrangements & musikalische Einstudierung: Alex Röser
Premiere am 05. März 2022 — Diskothek
Ein somalischer Pirat verantwortet sich vor dem Hamburger Landgericht für den Überfall auf ein Frachtschiff — geentert auf dem gänzlich leer gefischten Meer. Zwei Bundeswehrsoldaten reisen durch Afghanistan, um einen wahnsinnig gewordenen Oberstleutnant ausfindig und unschädlich zu machen — den Hindukusch hinauf, einen dunklen Strom, der langsam durch die afghanischen Regenwälder fließt.
Angelehnt an Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“, geschrieben 1899 unter dem Eindruck des belgischen Kolonialismus, und Francis Ford Coppolas Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ von 1979 schrieb Wolfram Lotz „Die lächerliche Finsternis“ 2014 als ein Hörspiel, das in elf Sprachen übersetzt, auf zahlreichen Theaterbühnen inszeniert wurde und weder in Afrika noch in Vietnam spielt, sondern die westliche Kolonialgeschichte und den Neokolonialismus der globalisierten Welt ineinanderfließen lässt. Zeit und Raum scheinen in diesem Strudel außer Kraft gesetzt zu sein. Skurril, ironisch und melancholisch ringen die einzelnen Figuren darin um Orientierung. Immer wieder scheitern sie in dem Versuch, das Fremde wirklich zu verstehen — das Grauen eines weit entfernten Krieges, eine andere Kultur oder wenigstens einen anderen Menschen. Und so steht das einzelne Ich zunehmend allein im Dunkeln.