Mit Carl Reineckes Tod am 10. März 1910 endete nicht nur die längste Amtszeit eines Leipziger Gewandhausdirigenten bis heute. Mit ihm starb ein international geschätzter Musiker seiner Zeit, der ein kompositorisches Oeuvre von rund dreihundert Opera hinterließ, die in über siebzig Verlagen im In- und Ausland erschienen. In den vier Dezennien von Reineckes Leipziger Wirken war die Stadt zur eigentlichen Musikmetropole Europas geworden. Hierzu trugen die Musikverlagshäuser ebenso bei, wie Gewandhaus und Konservatorium - und an all diesen Eckpunkten lässt sich Reineckes entscheidender Einsatz für die Musikbelange der Stadt nachzeichnen.
Der hundertste Todestag war Anlass, sich mit Carl Reinecke und speziell seiner Leipziger Zeit neu auseinanderzusetzen, laufende Arbeiten zu koordinieren, weitere Forschungen anzustoßen und Reineckes umfangreiche künstlerische Lebensleistung als Pianist und Dirigent, Musikpädagoge und Musikschriftsteller, Bearbeiter und Komponist in Fallstudien zu beleuchten.