
Fachrichtung Jazz | Popularmusik
Jazz an der HMT Leipzig
Als ältestes deutsches Konservatorium zieht die Hochschule für Musik und Theater Leipzig seit über 160 Jahren Studierende der klassischen Musik an. Die junge Fachrichtung Jazz/Popularmusik hat diese Tradition seit ihrer Gründung im Jahr 1969 kontinuierlich erweitert und bietet engagierten jungen Musikern eine erstklassige Ausbildung mit realistischen Berufschancen.
Die stilistische Bandbreite reicht von Bebop bis zu zeitgenössischem Jazz, von lateinamerikanischer Musik und R & B bis zu Rock- und Popstilen. Die Ausbildung erfolgt in den Fächern Jazzklavier, Jazztrompete, Jazzposaune, Jazzsaxofon, Jazzgitarre, Jazz-E-Bass, Jazzkontrabass, Jazzschlagzeug, Percussion, Jazzarrangement, und Jazz-Popgesang. Das Studium umfasst acht Semester und endet mit dem Bachelor-Abschluss. An das Bachelor-Studium kann ein Master- oder ein Meisterklassenstudium anschließen.
Umfängliche Ausbildung
Das Ausbildungsziel ist die Förderung der musikalischen Persönlichkeit auf hohem künstlerischem Niveau. Die Entwicklung instrumentaler und vokalspezifischer, pädagogischer, wissenschaftlicher und kommunikativer Fähigkeiten, basierend auf umfassender musikalischer Bildung, sichert eine Berufsbefähigung im Sinne eines breiten und im Wandel befindlichen Berufsbildes. Die Entwicklung von sozialer Kompetenz wird besonders gefördert.
Die Jazzabteilung veranstaltet Hochschulprojekte u. a. gemeinsam mit lokalen Partnern wie dem Jazzclub, Leipziger Kleinkunstbühnen (Moritzbastei, Horns Erben, naTo etc.) sowie den Leipziger Jazztagen. Darüber hinaus profitieren Studentinnen und Studenten von einer engen Zusammenarbeit mit Leipziger Musikschulen und weiterführenden Schulen vor Ort (Schulkonzerte, Hospitationen von Musikschulen als Teil der Ausbildung).
Insgesamt werden unsere Absolventen umfassend ausgebildet in ihre Berufspraxis entlassen. Dazu zählt auch musikhistorischer Unterricht, in dem aus der Geschichte von Jazz und populärer Musik eine Alltagsrelevanz für die Gegenwart hergeleitet und Räume für Reflexionen darüber angeboten werden, wie man sich und seine Arbeit im gesellschaftlichen Umfeld positionieren kann. Dabei schließt der Begriff Improvisation weitere Musikarten ein, werden Brücken zu anderen Genres gebaut. Zur Ausbildung zählen auch Informationen über die organisatorische Ebene der Arbeit, über Fragen der Zeit und das Erzeugen von Sichtbarkeit hinsichtlich des eigenen Tuns im Sinne einer umfassenden Vorbereitung auf die künftige Berufspraxis.
Die HMT sichert durch die unterschiedliche Ausrichtung der teils prominenten und innerhalb der Szene aktiven Lehrenden Vielfalt und voll umfängliche Ausbildung. Professoren wie Pepe Berns, Johannes Enders, Evelyn Fischer, Werner Neumann, Eric Schaefer, Ralf Schrabbe und Michael Wollny sind in der nationalen und internationalen Szene mit vielfältigen Projekten bekannt. Prominente Gäste der HMT-Festivals und -Workshops beförderten die Attraktivität der Hochschule (Uschi Brüning, Greg Cohen, Julia Hülsmann, Nils Landgren, Moop Mama, Wolfgang Muthspiel, Ernst-Ludwig Petrowsky …). Das erworbene Wissen kann auf diversen Bühnen und Plattformen innerhalb der HMT erprobt und vertieft werden. Es existieren dazu Formate wie Jazzfest, Songwerkstatt und StageNight. Dozenten und Absolventen sind fester Bestandteil der Szene über die Stadt hinaus geworden. Wer ein gutes Studierklima sucht, der findet es hier wie kaum anderswo auch mit einem guten Wohnungsangebot und moderaten Mieten.

Studiendekan Prof.
Michael Wollny
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Jazzzentrum Leipzig
Leipzig ist eine traditionsbewusste und gleichzeitig junge Stadt mit einem äußerst regen Clubleben, wo sich diverse Kunstformen in Quartieren, Szenen, Kreuz- und Querverbindungen begegnen. Wenn sich das alles in multipler Weise verschränkt, haben unsere Studierenden vielfältige Gelegenheiten, in Sessions, genreüberschreitenden Begegnungen oder auf diversen experimentellen Bühnen das Erlernte dem Praxistest zu unterziehen und Erfahrungen zu sammeln. Studierende und Absolventen der Fachrichtung arbeiten in den verschiedenen Landesjugendjazzorchestern und im Bundesjugendjazzorchester. Unter ihnen finden sich Stipendiaten des DAAD, der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ und Preisträger diverser Jazzwettbewerbe. Dabei können sie vom großen Zusammenhalt innerhalb der ortsansässigen Jazzcommunity profitieren. Als Podium für den Jazz von hier gibt es den LeipJAZZig e. V. mit einem jährlichen Festival. Der in Leipzig monatlich erscheinende Jazzkalender gibt Auskunft über alle Konzerte mit Jazz und jazzverwandter Musik. Mit Berlin und Köln gehört Leipzig zu den drei Jazzzentren Deutschlands.
Praxisnähe
Wenn Alumni innerhalb von Jazz und populärer Musik ihren Platz gefunden haben, zeugt das von der Praxisnähe der Hochschule: Johannes Bigge, Ivonne Catterfeld, Volker Heuken, Antonio, Robert und Simon Lucaciu, Olga Reznichenko, Philipp Rumsch, Philipp Scholz, Sascha Stiehler und viele mehr. Alumni der HMT arbeiten inzwischen selbst als Professoren: Juan Garcia in Weimar, Johanna Jellici in Zürich und Eva Klesse in Hannover. Zur Praxisnähe gehören interdisziplinäre Verbindungen sowie Kooperationen mit den Hochschulen in Luzern, Lausanne und Groningen, in Dresden und Weimar. Es gibt ein von Sebastian Bonney geleitetes hochschuleigenes Tonstudio, diverse Zusammenarbeiten mit Musikschulen, Labels und Medien wie dem Mitteldeutschen Rundfunk. Die Vernetzung mit lokalen Veranstaltern, dem Jazzclub Leipzig, den Jazztagen und dem Festival LeipJAZZig, dem Gewandhaus, dem benachbarten Schauspielhaus und dem Bachfest, aber auch mit dem Jazzkollektiv Halle und dem Jazzclub Altenburg sind eng. Viele Alumni der Hochschule unterrichten an der Musikschule für Jazz, Rock und Pop Neue Musik Leipzig.
Kulturstadt Leipzig
Mit seinem ehrwürdigen Gebäude am Dittrichring gegenüber dem Schauspielhaus liegt die HMT zentral in der Innenstadt. Wie kaum eine andere Stadt in Deutschland definiert sich Leipzig über Kultur. Gewandhaus, Oper und Ballett, Thomanerchor und MDR-Sinfonieorchester verbinden eine bedeutende musikalische Geschichte mit der Gegenwart. Große Namen zeugen davon. Bachfest, A-capella-Festival und die alljährlichen Jazztage addieren sich zu einer Vielfalt voller Kooperationsmöglichkeiten für die hier Studierenden. Die Jazztage sind mit ihrer fast fünfzigjährigen Geschichte das traditionsreichste und mit innovativen eigenen Projekten wichtigste Jazzfestival im mitteldeutschen Raum. Eine gute Woche lang präsentiert es an diversen Spielstätten quer durch die Stadt ein opulentes Programm, in dessen Abläufe auch unsere Studierenden auf vielfältige Weise integriert sind. Der dort alljährlich verliehene Jazz-Nachwuchspreis war für eine Reihe unserer Absolventen Anerkennung und Ansporn, ihren Platz in der freien Szene zu finden.
Leipzig ist mit der Buchmesse auch ein Zentrum der Literatur. Es gibt eine bemerkenswerte Freie Szene, das Tanz- und Theaterfestival euro-szene und die Filmkunstmesse, eine Vielzahl von Galerien, das Grassimuseum für angewandte Kunst und auf dem Gelände der Baumwollspinnerei ein vitales Zentrum für zeitgenössische Kunst der neuen Leipziger Schule.
Die Alma Mater Lipsiensis zählt zu den drei ältesten Universitäten Deutschlands. Die Hochschule für Grafik und Buchkunst hat hier ebenso ihren Sitz wie das Literaturinstitut, eine Fachschule für Bibliothekare und Buchhändler oder eine Freie Kunstakademie. Leipzig präsentiert sich mit vielfältigen Verbindungen zwischen den Kunstgenres und einer Reihe von Möglichkeiten für unsere Studierenden, sich mit Fantasie, Engagement und Ideen in eine Kunststadt in Bewegung einzubringen.